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Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen

Schon mal von Lichtverschmutzung gehört?

Unsere Nächte werden heller! Was im ersten Moment vielleicht eigenartig klingt, ist jedoch Tatsache und durchaus besorgniserregend. Denn die zunehmende Anzahl an Straßenlaternen, Werbetafeln und Außenbeleuchtung vieler Gebäude sorgt für jede Menge Lichtsmog, der ernsthafte Folgen für uns haben kann.

Tag-Nacht-Rhythmus massiv beeinflusst

Wie das Portal „My Homebook“ berichtet, gibt es jedoch jede Menge Tricks und Kniffe, mit denen man der zunehmenden Lichtverschmutzung Herr werden kann. Wird der Nachthimmel durch künstliche Lichtquellen immer heller, leiden am Ende Mensch und Umwelt unter den mitunter dramatischen Folgen, die dieser Smog mit sich führt. 

So verändert sich zum Beispiel der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus vieler Organismen. Infolgedessen wird beispielsweise das Wachstum von Pflanzen unnatürlich beeinflusst. 

Stress für Insekten

Für Insekten bedeutet Kunstlicht absoluter Stress, an den sie sich nicht anpassen können. Sie flattern wie wild um die nächtlichen Lichtquellen, wie etwa Straßenlaternen oder Gartenbeleuchtung. Schlussendlich werden die dann zur Todesfalle. Die Tiere sterben vor Erschöpfung, verbrennen sich an der entstehenden Hitze der Leuchtmittel oder vergessen sich vor lauter Anstrengung zu paaren.

Neben Bienen, Faltern und anderen Insektenarten wird auch das Orientierungsvermögen vieler Vögel durch den nächtlichen Lichtsmog gestört. Derart, dass sie nicht mehr wissen, wo sie sich befinden und entweder direkt ins Licht, gegen Gebäude oder gar Fenster fliegen. Durch den Aufprall verletzt sich das Federvieh in der Regel so stark, dass es  seinen Verletzungen erliegt und stirbt. Dabei beruft sich das Portal auf eine Studie, deren Ergebnisse auf „myroyalpublishing.org“ veröffentlicht worden sind.

LED-Beleuchtung steigert Lichtsmog

Der Übergang von der alten Beleuchtungstechnik zur kosten- und energiegünstigen LED-Beleuchtung war revolutionär und längst überfällig, doch die Lichtverschmutzung ist durch diese Veränderung nicht zurückgegangen, wie „myhomebook.de“ weiter berichtet. Demnach zeigt sich die Wissenschaft enttäuscht. Die Auswertung von Satelliten-Bilder hat außerdem gezeigt, dass die Nächte jedes Jahr im Schnitt um 2,2 Prozent heller werden.

Schuld an dieser Entwicklung sind LEDs. Durch ihre enorme Strahlkraft werden sie in immer mehr Ländern der Erde flächendeckend eingesetzt. Werbebeleuchtung darf in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, wird öffentliche Werbung immer heller. Das hat zur Folge, dass Städte nachts weit ins Umland strahlen.

Unter „lighttrends.lightpollutionmap.info“ kann man die weltweite Lichtverschmutzung einsehen. Eine interaktive Karte ermöglicht es, jeden Ort der Welt nach dem Gesichtspunkt des Lichtsmogs zu betrachten.
 

Insektenfreundliche Beleuchtung

Insekten fühlen sich vom Lichtanteil im Infrarot- und Ultraviolett-Bereich magisch angezogen. LED-Technik ist jedoch frei von diesem Lichtspektrum. Im Umkehrschluss heißt das, dass sie im Vergleich zu herkömmlichen, künstliche Lichtquellen deutlich insektenfreundlicher sind. Kommt dann noch warm-weißes oder gelbes LED-Licht zum Einsatz, fühlen sich Fliegen, Käfer & Co. noch weniger angezogen, was bei tagesheller LED-Beleuchtung nicht der Fall ist.

Lichtverschmutzung eindämmen und vermeiden

Es kommt zum einen auf die Wahl der richtigen Farbtemperatur an. Warm-weißes Licht mit einem geringeren Blauanteil sollte taghellen Leuchtmitteln vorgezogen werden. Dabei reichen 3000 Kelvin in der Regel schon aus. Diese Lichtfarbe ist außerdem angenehmer für das menschliche Auge.

In vielen Städten, Nationalparks oder auch in der Nähe von Gewässern kommt dieses Licht schon zum Einsatz. Neben Insekten, Vögeln, Pflanzen und uns Menschen leiden auch Fische unter der zunehmenden Lichtverschmutzung.

Neben der richtigen Wahl der Farbtemperatur sollte man außerdem darauf achten, dass die Außenbeleuchtung am Haus oder der Wohnung nicht nach oben abstrahlt oder gar die ganze Hausfassade beleuchtet wird. Die Lösung sind gezielte Lichtspots, die in einem flachen oder horizontalen Winkel installiert werden. Eine zusätzliche Licht-Abschirmung dämmt die Ausbreitung des Smogs zusätzlich ein. Der Lichtkegel wird so geschmälert und gezielt gelenkt.

Man sollte sich außerdem die Frage stellen, ob der Garten, die Einfahrt oder das gesamte Haus nachts ständig hell erleuchtet sein muss? Bewegungsmelder können hier eine gute Alternative sein. 

Quelle: My Homebook