Kurios: Seit Jahren leben sie ohne Postleitzahl
In Hann. Münden, an der hessischen Grenze zu Niedersachsen, ist es für die einzigen zwei Bewohner eine Tortur Pakete zu empfangen: Eine offizielle Postleitzahl gibt es hier nämlich nicht.
In Hann. Münden, an der hessischen Grenze zu Niedersachsen, ist es für die einzigen zwei Bewohner eine Tortur Pakete zu empfangen: Eine offizielle Postleitzahl gibt es hier nämlich nicht.
25 Jahre ist es nun her, dass neue Postleitzahlen in Deutschland eingeführt wurden, um doppelte Zifferfolgen in Ost- und Westdeutschland zu vermeiden. Auf den Personalausweisen des Paares Marlies Scheffel und Reinhold Heck sind jedoch lediglich die improvisierten Ziffern „00000“ als Zahlenkombination vermerkt. Diese schränkt den Postzustellungsort nicht wirklich ein, denn das Problem ist: Die Gastronomen haben eigentlich gar keine Postleitzahl.
Der 74-jährige Gastronom lebt mit seiner Gefährtin nämlich in einer Gaststätte im Reinhardswald, die hoch über der niedersächsischen Stadt Hann. Münden steht. Die Waldfläche um das Ausflugslokal ist ein Forstgutbezirk, das fast so groß wie Frankfurt ist und gerade mal von zwei Personen bewohnt wird.
Das Problem bei der Vergabe der Postleitzahl war die Aufteilung des Gebiets zwischen den beiden Bundesländern. Der zugehörige Turm „Tillyschanze“ steht in Niedersachen, wohingegen der Waldgasthof in Hessen liegt. Da wurde dieses kleine Fleckchen Erde einfach vergessen! Die daraufhin improvisierte Zahlenfolge wurde also als Notlösung gewählt, weil viele Behörden eine Postleitzahl zwingend benötigen. Die Waldgaststätte ist bis heute somit postalisches Niemandsland, lediglich der Turm hat eine Anschrift. Briefe und Pakete werden deshalb an ein Postfach in Hann. Münden geschickt, der Briefkasten an ihrer Hütte bleibt jedoch hängen: als Zierde.
Quelle: Welt