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Gesundheitsrisiko Weichmacher

Darum solltest Du nicht mehr aus Plastikflaschen trinken

Plastikflaschen sind zwar leicht und stabil, dennoch birgt der Konsum von Getränken aus solchen Behältern eine Gefahr für die Gesundheit. Wir klären, was dahinter steckt.

Schon lange in Verruf

Bereits vor etlichen Jahren sind Plastikflaschen aufgrund von enthaltenen Weichmachern in die Schlagzeilen geraten. Die Tatsache, dass sich der Weichmacher Bisphenol A (BPA) vom Kunststoff löste und so in die Flüssigkeit gelangte, sorgte dafür, dass die Chemikalie bei der Herstellung von Babyflaschen im März 2011 durch die EU verboten wurde. Der Stoff kann vor allem bei Kleinkindern Asthma, Diabetes oder sogar Krebs auslösen.

BHPF ebenso gesundheitsgefährdend?

Auch sämtliche Mineralwasserhersteller verzichteten daraufhin auf die Verwendung von BPA-haltigen Plastikflaschen. Die Alternative ist jedoch nicht viel besser. So stiegen die Hersteller auf den Ersatzstoff Fluoren-9-Bisphenol (BHPF) um. Forscher aus Japan haben bei einem Experiment mit Mäusen festgestellt, dass dieser Stoff die Fortpflanzung stark beeinträchtigt. Ob das Ergebnis auch auf den Menschen übertragbar ist, wird derzeit untersucht. Klar ist allerdings: Genau wie BPA löst sich auch das BHPF bei höheren Temperaturen vom Kunststoff ab und landet in der Flüssigkeit.

Keimfalle Plastikflasche

Damit jedoch nicht genug. Kunststoffflaschen sind meist als Einwegflaschen gedacht und sollten deshalb auch nicht öfter verwendet werden. Beim Spülen mit heißem Wasser verändert sich die Oberflächenbeschaffenheit und gesundheitsgefährdende Bakterien können freigesetzt werden. Trinkflaschen, die aus stabilerem Kunststoff gefertigt wurden, sind oft richtige Keimherde, in denen sich manchmal sogar Pilze entwickeln. Wer beim Sport dennoch seine Trinkflasche aus Plastik verwenden möchte, sollte sie regelmäßig mit Reinigungstabletten säubern, die bei Gebissen oder Zahnspangen verwendet werden. Das verhindert Keimbildung und unangenehme Gerüche.

Schlecht für die Umwelt

Plastik hat außerdem eine schlechte CO2-Bilanz. Dazu kommt noch, dass es sich auf natürliche Weise kaum zersetzen kann und der Abfall meist im Meer, in Flüssen oder Bächen landet – und dort eine große Gefahr für Tiere und Umwelt darstellt.

Wer in Sachen Gesundheit und Umweltschutz weniger Risiken eingehen möchte, sollte künftig zu Glasflaschen greifen. Sie sind weniger bakterienanfällig, geben keine giftigen Chemikalien ab und lassen sich vollständig recyceln.