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Wie teuer ist Urlaub dieses Jahr?

Sommerurlaub 2022: Tipps und Tricks für günstige Angebote

Endlich wieder ans Meer! Die Zeichen für die Sommerferien stehen auf Badeurlaub. Das klingt doch gut, oder? Während viele schon ihren Sommerurlaub fest gebucht haben, schieben andere so langsam Panik, weil die Entscheidung noch nicht getroffen ist, wohin es dieses Jahr gehen soll. Ist es schon zu spät für günstige Angebote? Wo gibt es noch günstige Angebote?

Steigen jetzt die Preise?

Die Reiselust der Deutschen ist nach zwei Pandemiejahren groß. Einfach mal Koffer packen, in den nächsten Flieger steigen und bei sommerlichen Temperaturen die coronageplagte Seele baumeln lassen - das wünschen wir uns doch alle, oder?

Viele haben schon ihren Sommerurlaub gebucht, andere stecken noch in der Entschiedungsfindung. Urlaubsziele wie die Türkische Reviera, Mallorca und die griechischen Inseln sind für den Sommer schon gut gebucht und die Kapazitäten werden knapp. Muss man sich jetzt beeilen oder gibt es noch gute Angebote? Und wird der Sommerurlaub 2022 aufgrund des Krieges in der Ukraine und den steigenenden Energiepreisen nun teurer?

Lieber jetzt buchen oder noch warten?

Wer in beliebten Ferienzielen ein bestimmtes Hotel oder eine bestimmte Zimmerkategorie im Auge hat, könnte schon spät dran sein. Wer flexibel ist bei Termin, Reiseziel und Unterkunft kann auch auf Last Minute Angebote spekulieren, denn es ist zum Beispiel nicht ausgeschlossen, dass der Ukraine-Krieg die Reiselust dämpfen wird. 

Coronabedingte Einschränkungen berücksichtigen

Die Rahmenbedingungen für den Tourismus verbessern sich zusehends und immer mehr Länder heben die umfassenden Corona-Regeln auf oder planen dies in absehbarer Zeit zu tun. In Schweden, Norwegen, Island oder auch Slowenien wurden bereits die Einreisebeschränkungen abgeschafft. Und auch in Deutschland fielen zum 20. März 2022 die allermeisten Corona-Regeln. Bleiben werden gewisse Basismaßnahmen wie das Masketragen u.a. im öffentlichen Nahverkehr sowie Corona-Tests bei vulnerablen Gruppen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Laut RedaktionsNetzwerk Deutschland bedeute das, dass in Hotels und weiteren Tourist-Unterkünften sowie in Restaurants die 3G-Regeln und Maskenpflicht gefallen ist. 
 

Keine Quarantäne mehr bei Einreise nach Deutschland

Die Einstufung zum Hochrisikogebiet für Reiseländer wurde schon mit dem 3. März gekippt. Somit fielen auch entsprechende Corona-Reisewarnungen. Nicht geimpfte Reiserückkehrer*innen müssen nicht mehr in Quarantäne und es erfolgt künftig keine Ausweisung mehr von Hochrisikogebieten aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante. Die Bundesregierung will damit das Reisen für Familien vereinfachen, „da Kinder unter zwölf Jahren oft nicht geimpft sind und sie daher der Quarantäne nicht entgehen können“.

Dennoch könnten mit steigenden Infektionszahlen auch im Sommer coronabedingte Einschränkungen zurückkommen. Der Deutsche Reiseverband rät daher, die geplante Reise mit einem Flextarif abzusichern, damit räumen viele Anbieter das Recht ein, bis kurz vor dem Start der Reise noch umzubuchen oder zu stornieren - je nach Anbieter ohne Angabe von Gründen kostenlos oder gegen einen Aufpreis.

Sommerurlaub wird teurer

Höhere Treibstoffkosten - höhere Ticketpreise

Aufgrund des Krieges in der Ukraine, der die Energiepreise zusätzlich nach oben treibt, müsse man laut Präsident des Deutschen Reiseverbandes, DRV, Norbert Fiebig, damit rechnen, dass der Sommerurlaub in diesem Jahr stärker ins Geld geht. Höhere Preise beim Reisen seien nicht auszuschließen.

Die Fluggesellschaft Lufthansa hat bereits steigende Ticketpreise angekündigt. Dennoch gibt es laut der Suchmaschine "Skyscanner" jetzt noch Sommerflugpreise, die so günstig sind, wie seit langem nicht mehr - etwa nach Spanien oder Italien. Wer länger warten will, könnte Pech haben, wegen des Ukraine-Krieges rechnet die Reisebranche nämlich damit, dass die Flugpreise ebenfalls anziehen könnten. Wer günstiger verreisen möchte, sollte daher laut Chef der FTI-Group, Ralph Schiller, früh die Urlaubsplanung angehen. Er erklärt gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland: „Mit den gestiegenen Treibstoffkosten erhöhen sich dieses Jahr auch die Flugpreise. Wir gehen davon aus, dass es vor allem im weiteren Jahresverlauf zu Steigerungen kommen kann, dabei spielt unter anderem die Entwicklung der aktuellen politischen Lage eine wichtige Rolle.“

Hohe Nachfrage für die Ostsee

Wer in Deutschland Urlaub machen möchte, muss wohl ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Vor allem Urlaub an der Ostsee ist laut Ferienhaussuchmaschine „Holidu“ besonders gefragt und so sind bereits 70 Prozent der Angebote ausgebucht. Die hohe Nachfrage führe dazu, dass die Preise seit 2019 um 25 Prozent gestiegen sind. Pro Tag bezahlt man hier für eine Ferienwohnung durchschnittlich 125 Euro. Spitzenreiter ist die Insel Sylt mit 190 Euro/Tag, auf Rhön zahlt man etwa 75 Euro pro Tag. 

Deutliche Steigerung bei Mietwagenpreise

Seit Beginn der Pandemie stiegen die Preise für Mietwagen kontinuierlich. Günstiger werden sie laut Vergleichsplattform "billiger-mietwagen.de" auch nicht mehr. Fachleute erwarten für 2022 eher noch mal eine deutliche Preissteigerung. Auf Mallorca zahle man für ein Auto im Sommer 2022 bereits 19 Prozent mehr als noch im Vorjahr, so Frieder Bechtel, Sprecher der Vergleichsplattform gegenüber dem RND. Das Gleiche gelte aber auch für andere Inseln wie Sardinien, Sizilien und Korsika.

Bei Mietwagen stehen also die Zeichen eindeutig auf Frühbuchen - vor allem wenn man beliebte Ferienziele am Mittelmeer ansteuern möchte.

Tipps für Sparsame

Um bei Flugreisen zu sparen, kann es sich lohnen, von einem Bundesland zu fliegen, das im Reisezeitraum noch keine Ferien hat und Ablugszeiten in der Nacht oder früh morgens auszuwählen. Das könnte die Flugkosten um bis zu 25 Prozent senken. Pauschalreisen mit geringfügig weniger oder mehr Urlaubstagen als die exakten zwei Wochen, können im Vergleich ebenfalls günstiger sein. Und wer nicht "all inclusive" bucht, sollte schauen wo die Preise günstig sind. Bei einem Badeurlaub sind das etwa die Türkei, Kroatien, Griechenland und die polnische Ostseeküste. 

Quelle: RedaktionsNetzwerk Deutschland, dpa