Tabletten sind oft ziemlich groß und schwer zu schlucken. Viele Menschen teilen ihre Medikamente deshalb in der Mitte. Das kann allerdings zu gesundheitlichen Problemen führen, weil der Wirkstoff dadurch verändert wird. Fehldosierung, Nebenwirkungen und Wirkungsverlust können die Folgen sein.
„Nehmen Sie eine halbe Tablette pro Tag“ – mit dieser Empfehlung vom Arzt oder Apotheker gehen viele Patienten nach Hause. Kommt diese Anweisung von einem Fachmann, dann ist das Teilen einer Medizin in der Regel kein Problem. Anders sieht es aber bei Retard-Tabletten oder Pillen mit schützendem Überzug aus. Diese sollten keinesfalls einfach so zerkleinert werden!
Bei Retard-Tabletten wird der Wirkstoff im Körper erst verzögert freigesetzt – dazu gehören zum Beispiel diverse Schmerzmittel, Hormonpillen oder Antidepressiva. Werden die Pillen zerteilt, entfaltet sich ihre Wirkung schneller, dafür aber auch weniger lange. Und das kann unter Umständen gefährlich werden.
Tabletten mit einem Überzug dürfen ebenfalls nicht zerkleinert werden. Diese schützende Schicht dient dazu, den Wirkstoff vor der Magensäure zu schützen. Wird der Überzug auf der Oberfläche aufgebrochen, so kann der Magensaft den Wirkstoff der Pille zerstören. Unter Umständen kann aber auch die Magenschleimhaut geschädigt werden.
Einkerbungen auf einer Tablette bedeuten nicht automatisch, dass man diese auch wirklich teilen sollte. Oft sind sie sogar nur zur Zierde da. Wer sich nicht sicher ist, der sollte mit Arzt oder Apotheker klären, ob das Medikament zerkleinert werden darf oder nicht.
Eine große Pille lässt sich übrigens mit einem großen Schluck Leitungswasser besser herunterschlucken. Den Kopf dabei aber nur sanft und nicht ruckartig nach hinten neigen. Außerdem erleichtert auch die Zufuhr kombiniert mit Nahrung, wie zum Beispiel Apfelmus, das Schlucken.
Quelle: Focus