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Bayern: München

Mutter startet Petition gegen Einsatz von Martinshorn

Eine Mutter aus München hat im Juli eine Petition gegen den Einsatz von Martinshörnern gestartet. Sie fühlt sich von dem Signal derart gestört, dass sie etwas unternehmen möchte. Dafür muss sie nun von mehreren Seiten harte Kritik einstecken.

„Die Stadt München wird immer lauter“

In Notfällen kommt es meist auf jede Sekunde an. Um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen und voran zukommen, schalten die Einsatzkräfte daher Blaulicht und vor allem das Martinshorn ein. Sehr zum Ärger einer Mutter aus München. Sie hat bereits im Juli eine Petition gegen „erhöhte Lärmbelästigung“ gestartet.

Dort heißt es: „Die Stadt München wird immer lauter“. Laut der verärgerten Frau wird sie durch den "permanenten" und "unsachgemäße Einsatz" des Martinshornes "vermehrt in ihrer Lebensqualität eingeschränkt". Wie sie weiter schreibt, wird ihr zehn Monate altes Baby täglich durch den inflationären Gebrauchs der Sirene aufgeweckt oder kann erst gar nicht einschlafen.

Sie fordert nun: Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sollen stärker für "einen sinnvollen, zielführenden und sachgemäßen Einsatz des Martinshornes" sensibilisiert werden.

Hier geht es zu der Petition

Harte Kritik von mehreren Seiten

Wie der Stern berichtet, stößt die Petition vor allem beim Roten Kreuz auf großes Unverständnis. Mitarbeiter Christian Strohschein sagte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: „Wir sind Menschen, die helfen wollen. (...) Wir arbeiten für das Wohl des Bürgers und nicht, weil wir es toll finden, mit Martinshorn und Blaulicht nachts durch die Stadt zu fahren.“

Auch andere Anwohner aus München scheinen sich durch die Einsatzgeräusche nicht sonderlich gestört zu fühlen. Bislang haben nur wenige Personen die Petition unterschrieben. Stattdessen hagelt es im Netz ordentlich Kritik gegen die Mutter. Eine Nutzerin schreibt beispielsweise: „Ob Sie noch die gleiche Meinung vertreten wenn ihr Kind blau im Bett liegt und erstickt, während der Rettungsdienst im Stau steht?" Ein anderer schilderte: „Ja dann sollten wir doch alle medizinischen Notfälle wie Herzinfarkt oder Schlaganfall während der Nacht- und Mittagsruhezeiten verbieten und die Arbeit den Bestattern überlassen, die machen wenigstens nicht so einen Krach während der Anfahrt."

In einem Punkt stimmen die Rettungskräfte der Mutter jedoch zu. In der Tat kommt es in den heutigen Zeiten öfter zu Einsätzen. Das liegt allerdings daran, dass Personen mittlerweile schon bei Lappalien, wie eingerissene Fingernägeln oder Husten den Notruf wählen.

Vielleicht hätte die Frau lieber zu diesem Thema eine Petition starten sollen…