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Klage gegen Krankenhaus

Mädchen wartet 30 Stunden auf OP und darf weder essen noch trinken

In Berlin haben Eltern Anzeige gegen ein Krankenhaus erstattet, da ihre Tochter 30 Stunden auf ihre Operation warten musste. Das Mädchen durfte in dieser Zeit weder essen noch trinken.

Mädchen muss 30 Stunden auf Operation warten

Die Elfjährige hatte sich lediglich das Handgelenk gebrochen und wartete auf eine völlig unkomplizierte Operation, die ihr die Schmerzen hätte nehmen können. Doch das Mädchen musste 30 Stunden (!) auf den Eingriff warten. Den Großteil der Zeit durfte Viktoria U. weder essen noch trinken. Die Mutter erklärte gegenüber dem „Berliner Kurier“, dass ihre Tochter nur noch weinte. Der psychische Stress, dass es jetzt jederzeit losgehen könnte, setzte dem Kind extrem zu.

Klinik kann aus Kapazitätsgründen nicht helfen

Während des Sportunterrichts hatte sich Victoria das Handgelenk gebrochen. Ihre Eltern fuhren anschließend mit ihr zu einem niedergelassenen Unfallarzt, der eine Röntgenaufnahme anfertigen ließ. Mit einer provisorischen Schiene schickte er die Familie anschließend in die Kindernotfallambulanz in Berlin. Doch die Klinik konnte der Elfjährigen aus Kapazitätsgründen nicht helfen und versuchte die kleine Patientin in einem anderen Krankenhaus unterzubringen.

Zunächst hieß es, dass sich das Klinikum Potsdam um den Fall kümmere. Dazu kam es jedoch nicht – denn auch dort wären keine Kapazitäten mehr frei. Zu diesem Zeitpunkt war das Mädchen bereits elf Stunden nüchtern. Doch völlig umsonst, wie sich später herausstellte.

Eltern verklagen Krankenhaus wegen unterlassener Hilfeleistung

Die Familie wurde nach Hause geschickt und gebeten am nächsten Morgen zurückzukommen. Frühstücken durfte Victoria U. am darauffolgenden Tag. Am Mittag gegen 14 Uhr wurde die Elfjährige erst für die Operation vorbereitet. Sie klagte immer wieder, dass sie Durst und Hunger habe. Erst gegen 21:30 Uhr wurde sie schließlich in den Operationsraum gebracht. Dem Mädchen wurde schwindelig, sie weinte und war völlig erschöpft, da sie seit 13 Stunden weder essen noch trinken durfte.

Die Eltern hatten zwar Verständnis, dass lebensbedrohliche Eingriffe ihrer Tochter vorgezogen werden, doch sie bemängelten die fehlende Kommunikation. Die Mutter sagte gegenüber dem „Berliner Kurier“: Man hätte uns doch einfach nur mitteilen müssen, dass es an dem Tag keine OP geben könnte, dann hätte sie doch nicht nüchtern bleiben müssen.“

Die Familie erstattete nun gegen das Krankenhaus Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung.