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Schottland feiert mittellosen Helden

Obdachloser findet offenes Auto – und bewacht es

James McGeowen ist obdachlos und lebt in der schottischen Stadt Clydebank. Als er bei seiner täglichen Runde durch die Straßen ein Auto bemerkte, dessen Fenster komplett geöffnet waren, zögerte er keine Sekunde – und wurde durch eine selbstlose Tat zum Helden.

„Er ist ein aufrichtiger, ehrlicher und zu 100 Prozent netter Kerl.“

Um sicherzugehen, dass niemand etwas aus dem Wagen mit dem offenen Fenster stiehlt, bewachte James McGeowen das Auto – mehr als zwei Stunden, bei strömendem Regen. Als der Besitzer des Fahrzeugs dann aber immer noch nicht wieder auftauchte, machte McGeowen sich in den umliegenden Läden und Lokalen auf die Suche nach ihm. Eine Tasche, die auf dem Beifahrersitz lag, nahm er mit. Dass sich darin mehr als 500 Euro befanden, wusste der Obdachlose nicht. Er hatte sie nicht geöffnet.

Nach einiger Zeit hatte McGeowen tatsächlich Glück! Er fand den Besitzer des Autos, übergab ihm die Tasche und erklärte ihm die Situation. Dieser zeigte sich schwer beeindruckt von der Aktion: „Er ist ein aufrichtiger, ehrlicher und zu 100 Prozent netter Kerl. Er besitzt nichts, nicht einmal ein Bett für die Nacht und trotzdem hat er das Geld nicht genommen, um sich beispielsweise eine dicke Jacke oder warme Kleidung zu kaufen.”

Spendenkampagne für Alkoholentzug

Die Geschichte machte unter anderem auf Facebook schnell die Runde. Um dem mittellosen Schotten, der zu seiner ohnehin schon schwierigen Situation auch alkoholabhängig ist, einen Neuanfang zu ermöglichen, wurde inzwischen sogar eine  Spendenkampagne ins Leben gerufen. James McGeowen soll mit dem Geld eine Entzugstherapie finanziert werden. Alleine in den ersten Tagen kamen rund 17.000 Euro zusammen. Die zusätzlichen Einnahmen werden nun anderen Obdachlosen in Clydebank und Glasgow zu Gute kommen.

McGeown ist berührt von so viel Hilfsbereitschaft, die ihm derzeit entgegenschlägt. Er hofft, durch den Entzug wieder den ersten Schritt zurück in ein glückliches Leben tun zu können.

Quelle: Express