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Echte Geheimwaffe

Haushalts-Allrounder: Nudelwasser nicht einfach wegkippen!

Wenn du dir das nächste Mal leckere Pasta kochst, solltest du das Nudelwasser nicht einfach abgießen, sondern stattdessen lieber aufbewahren. Nudelwasser gilt als echte Geheimwaffe in der Küche.

Vielseitig in Küche und Haushalt einsetzbar

Sind wir doch mal ehrlich, sobald die Spaghetti, Penne oder Fusilli al dente sind, kippen wir das Nudelwasser einfach in den Abfluss. Dabei ist das stärkehaltige Wasser eigentlich viel zu schade um es einfach wegzukippen, denn es kann im Haushalt vielseitig verwendet werden. Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen wie z.B. der Stärke lässt es sich in der Küche, aber auch im Haushalt bestens einsetzen. Wichtig ist dabei nur, dass kein Öl ins Kochwasser gegossen wird.

Für Soßen und Suppen

Mit dem stärkehaltigen Nudelwasser lassen sich Soßen und Suppen binden. Besonders cremig und sämig wird es, wenn man etwas von dem Nudelwasser während des Kochens unterrührt, das gilt auch für Pürees aus Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Gemüse. Aber auch selbstgemachte Dips und Pestos lassen sich damit bestens binden. Suppen und Eintöpfe werden ebenfalls dickflüssiger und das lange Einkochen entfällt. Kleiner Tipp: Da sich bereits Salz im Nudelwasser befindet, müssen Soßen und Suppen nicht mehr stark gewürzt werden. 
 

Brot- und Pizzateig mit Nudelwasser

Für Brot-, aber auch Pizzateig kann statt Leitungswasser auch abgekühltes Nudelwasser verwendet werden. Beim Brotteig gilt, etwas weniger Salz zugeben, als im Rezept vorgegeben ist.  

Gedämpftes Gemüse

Schonend gegart verliert Gemüse nicht so viele Vitamine und Spurenelemente wie beim langen Kochen, denn es kommt dabei gar nicht oder nur mit sehr geringen Mengen Wasser in Kontakt. Das Gemüse befindet sich bei Dämpfen in einem Sieb über dem kochenden Wasser. Dafür kann beiseite gestelltes Nudelwasser bestens verwendet werden, da es den Geschmack nicht beeinflusst. 

Hülsenfrüchte in Nudelwasser einweichen

Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen sollten für mehrere Stunden oder über Nacht eingeweicht werden. Das reduziert die Garzeit und macht sie zudem verträglicher, heißt es laut T-Online vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Zum Einweichen eignet sich ebenfalls Nudelwasser. Es heißt, dass die Hülsenfrüchte dadurch noch aromatischer schmecken. Außerdem geben sie beim Einweichen das für Blähungen verantwortliche, unverdauliche Kohlenhydrat Stachyose ins Wasser ab. 

Pflanzen freuen sich über Alternative

Statt Leitungswasser kann man auch kaltes Nudelwasser zum Gießen von Topf- oder Beetpflanzen verwenden. Die darin enthaltenen Mineralstoffe tun den Pflanzen gut, doch übertreiben sollte man es dabei nicht, nur hin und wieder normales Wasser mit Nudelwasser ersetzen. Kritische Stimmen sagen, dass sie dafür nur ungesalzenes Wasser empfehlen, die Pflanzen würden aufgrund des Salzgehaltes leiden.  

Hilfe bei verstopftem Abfluss

Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland bekommt man einen verstopften Abfluss auch mit heißen Nudelwasser wieder frei. Hierfür das heiße Wasser wie gewohnt in den Abfluss gießen und mit einem Pümpel nachhelfen. 

Auch fetthaltige Ablagerungen lassen sich schon allein durch das kochend heiße Wasser lösen. Allerdings sollte man bei Kunststoffrohren vorsichtig sein, so der Bund. Dennoch beugt regelmäßiges Weggießen des Topfwassers im kochenden Zustand zukünftige Verstopfungen vor.

Gut bei geschwollenen Füßen

Entspannte Füße dank Nudelwasser? Klingt vielleicht komisch, doch ein warmes Fußbad mit frischem Nudelwasser soll bei geschwollenen Füßen helfen und dazu noch Schmerzen lindern. Samtweiche Haut gibt's noch obendrauf aufgrund der enthaltenen Mineralien. Vorsicht bei der Temperatur, das Nudelwasser-Fußbad sollte 40 Grad Celsius nicht übersteigen.  

Fettlöser bei dreckigem Geschirr

Anstatt sich mit verkrusteten Pfannen oder gar angebrannten Töpfen abzuplagen, sollte Nudelwasser als Putzmittel probieren. Dank der enthaltenen Stärke wirkt das Wasser wie auch Kartoffelwasser beim Fettlösen und Reinigen. Gleich nach dem Braten oder Kochen das Geschirr in Nudelwasser einweichen und danach den Schmutz einfach entfernen. 

Bastelkleber aus Nudelwasser herstellen

Ein Klebstoff ganz ohne Chemie, das klingt doch gut. Dazu siebt man 60 Gramm Mehl in 200 Milliliter kochendes Nudelwasser und gießt die zähflüssige Masse nach dem Abkühlen in Schraubgläser. Schon ist der Bastelkleber fertig!

Gartenpflege: Moos und Unkraut bekämpfen

Die Gartensaison ist bereits eröffnet und damit es draußen auch schön aussieht, kann man Nudelwasser gegen Unkraut und lästiges Moos einsetzen. Das heiße Kochwasser einfach über die befallenen Stellen gießen. Die enthaltene Stärke verstopft die Pflanzenporen und verbrennt die oberirdischen Pflanzenteile. Nun musst du nur noch die Wurzeln aus dem Boden ziehen, damit ein erneutes Austreiben verhindert wird. 

So bewahrst du Nudelwasser auf

Gerade Pasta gekocht und noch keine Verwendung für das Nudelwasser? Dann fülle es in luftdicht verschließbare Gläser und bewahre diese im Kühlschrank auf, so hält sich das Wasser einige Tage. Einfrieren ist jedoch auch eine Option, z.B. in Eiswürfelförmchen. Als Hilfsmittel beim Kochen oder Backen sollte das Nudelwasser jedoch zügig, innerhalb von 2-3 Tage, aufgebraucht werden. Um damit die Blumen zu gießen, darf es auch eine Woche stehen. Kühlt Nudelwasser ab, verändert es seine Konsistenz. Es wird dickflüssiger, kann jedoch einfach weiterverwendet werden. 

Quelle: T-Online, dpa