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Vorfälle leider keine Seltenheit

Schreckliche Tierquälerei: Vögel in Leipzig lebendig eingemauert

Zu einem besonders furchtbaren Fall von Tierquälerei kam es kürzlich in Leipzig: Mehrere Vogelnistplätze an einer Hauswand eines Mehrfamilienhauses wurden während Fassadenarbeiten einfach verschlossen. Dabei wurden die Tiere lebendig eingemauert, mehrere Jungtiere starben qualvoll.

Offenbar bewusst Nistplätze zugeschmiert

Im Westen von Leipzig wurden offenbar lebendige Vögel mutmaßlich bewusst eingemauert, berichtet der „Stern“. Obwohl Anwohner des Hauses die Wohnungsgenossenschaft vor den Renovierungsarbeiten über die Brutstätten und den erst geschlüpften Nachwuchs informiert hatten, sollen die Arbeiten trotzdem fortgeführt worden sein.

Eine Bewohnerin habe dann den Naturschutzbund (NABU) Leipzig gerufen und über den Verschluss der Nisthöhlen informiert. Die Umweltschützer fanden acht verschlossene Löcher vor und mussten beobachten, wie ein Star und ein Haussperling immer wieder verzweifelt versuchten, in die Nistplätze zu kommen.

Mithilfe der Feuerwehr konnten die Brutstätten nacheinander geöffnet werden, heißt es laut „Stern“. Wie sich herausstellte, waren die Löcher mit Leitungsdämmpolstern und einer klebrigen Substanz verschlossen worden, teilte der NABU mit. Dies habe den Vögeln zusätzlich Schaden zugefügt.

Aus einer Höhle konnte ein lebendiger Star gerettet werden, doch für seine vier Jungtiere kam jede Hilfe zu spät. Die Rettungsaktion dauerte aufgrund der Umwege über den Hausmeisterservice sowie Polizei und Feuerwehr zu lange.

Strafanzeige bei Staatsanwaltschaft gestellt

Gegen die Wohnungsgenossenschaft wurde mittlerweile Strafanzeige gestellt, da es sich in solchen Fällen um Straftaten handelt. Man wirft ihr unter anderem die absichtliche Tötung besonders geschützter Tierarten in vier Fällen und der versuchten Tötung in zwei Fällen durch Verschließen von Nistplätzen vor.

Wie es beim Stern unter Berufung auf den NABU heißt, erfolgte das Verschließen der Nistplätze vermutlich in der klaren Absicht, die gesetzlich geschützten Brutvögel zu vertreiben oder zu töten. Die Renovierungsarbeiten hätten auch außerhalb der Brutzeit unter Anleitung von Fachleuten durchgeführt werden können.

Leider sind derartige Fälle laut NABU keine Seltenheit. Immer wieder würde der Verein über solche Vorfälle informiert werden.

Hier gehts zur offiziellen Pressemitteilung des Naturschutzbundes Deutschland, Regionalverband Leipzig e.V.

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