Was tun, wenn die Fenster innen beschlagen?
In der kalten Jahreszeit sind die Fensterscheiben und Rahmen öfter mal innen nass. Das liegt an der Luftfeuchtigkeit im Raum. So verhindert man Kondenswasser und Schimmelbildung.
In der kalten Jahreszeit sind die Fensterscheiben und Rahmen öfter mal innen nass. Das liegt an der Luftfeuchtigkeit im Raum. So verhindert man Kondenswasser und Schimmelbildung.
Die kleinen Tropfen an der Innenseite des Fensters nennt man im Volksmund "Schwitzwasser-Befall". Doch wie kommt es dazu? Hier spielt zum einen die Temperatur der Scheibenoberfläche eine wichtige Rolle. Diese ist im Herbst und Winter erheblich niedriger als die der näheren Umgebung. Zum anderen begünstigt eine hohe Luftfeuchtigkeit das Nässe-Problem. Vor allem morgens bilden sich an Scheiben und Rahmen Wassertröpfchen.
Warme Luft, die mehr Wasser aufnehmen kann, trifft auf die kalte Fensterscheibe, verringert dort sofort die Temperatur und muss nun irgendwie die überschüssige Flüssigkeit loswerden. In der Folge beschlagen die Fensterscheiben.
In manchen Räumen tritt dieses Problem häufiger auf als in anderen. Das liegt vor allem an der Luftfeuchtigkeit, die zu hoch ist. Wie Fachleute erklären, entstehen die nassen Fensterinnenseiten vorwiegend durchs Kochen, Duschen und auch durchs Wäschetrocknen. Auch Tiere und Pflanzen tragen dazu bei. Defekte Fenster sind nur in den seltensten Fällen an der Feuchtigkeit Schuld, so die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Beschlagen die Fensterscheiben nur ab und zu, sei das laut gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2online kein Grund zur Sorge. Wenn sich aber regelmäßig Kondenswasser bildet, könnte das ein Anzeichen für falsches Lüften und Heizen sein.
Wer denkt, durch eine heruntergedrehte Heizung ließe sich der Temperaturunterschied zwischen Fenster und Raumluft besser regulieren, hat damit zwar grundsätzlich recht, eine Lösung für die nassen Scheiben ist das aber dennoch nicht.
Mit dieser Methode wird nur der Taupunkt gesenkt, die Luftfeuchtigkeit verschwindet dadurch jedoch nicht. Die Folge: Man friert umsonst und die Fenster beschlagen sogar noch eher! Genau aus diesem Grund sollte man übrigens auch nachts die Wohnung nicht zu sehr auskühlen lassen.
Zu beachten ist vor allem, dass das Kondenswasser auf der Scheibe schnell abgewischt wird, denn nur so könne eine Schimmelbildung vermieden werden. Kondenswasser am Fenster sei ein Zeichen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit 100 Prozent betrage, so die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Schimmelpilze bilden sich bereits bei einer Luftfeuchte von 70 bis 80 Prozent. Diese können für Mensch, Tier und das Gebäude gefährlich werden.
Was kann man also tun, bevor Schimmel entsteht?
Der gängigste und wohl bekannteste Rat, um angelaufenen Fensterscheiben vorzubeugen, ist regelmäßiges Lüften und zwar stoßlüften. Dauerhaft gekippte Fenster sind im Winter ein Tabu. Auch bei eisigen Temperaturen muss jeden Tag mehrfach gelüftet werden, sonst droht Schimmelbildung.
Kalte Luft, die von draußen einströmt und sich erwärmt, kann nämlich wesentlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Strömt diese Luft beim Lüften durch die Wohnung, kann die Feuchtigkeit nach draußen getragen werden.
7 Tipps fürs richtige Lüften im Winter:
Übrigens, die Beratungsgesellschaft co2online empfiehlt: Von Dezember bis Februar sollte man 4 bis 6 Minuten lüften. Beim Querlüften reichen auch etwa drei Minuten.
Ein Überblick über Lüftungszeiten:
Dezember bis Februar: 4 bis 6 Minuten
März: 8 Minuten
April bis Oktober: 12 bis 15 Minuten
November: 8 bis 10 Minuten
Zu lange lüften ist auch nicht gut, denn dann kühlen Böden und Wände aus und den Räumen wird Wärme entzogen. Außerdem sollten Räume nicht unter 16 Grad Celsius auskühlen, sonst kann das Schimmelrisiko deutlichen steigen.
Ein weiterer Tipp: Die Innentemperatur sollte möglichst konstant gehalten werden. So lassen sich Kondensationen vermeiden. Auch ungenutzt Zimmer sollten immer gelüftet werden, um Kondenswasser und Schimmelbildung zu verhindern.
Wer seine Fensterbänke gerne üppig dekoriert und daneben auch noch Gardinen hängen hat (oder Rollos an der Scheibe), der verhindert damit eine ausreichende Zirkulation der Luft.
Die Feuchtigkeit staut sich nicht nur, sondern sie versteckt sich auch noch geschickt beim Lüften.
Der ideale Wert der Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Hygrometer, die diese messen, sind bereits für kleines Geld im Internet oder im Einzelhandel erhältlich. Ist die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung dauerhaft zu hoch, sollte aber unbedingt ein Fachmann zurate gezogen werden.
Vor allem Altbau-Wohnungen mit Doppelfenstern sind von dem Risiko des Schwitzwasser-Befalls besonders betroffen. Hier wird die Luftfeuchtigkeit regelrecht zwischen den Scheiben „eingesperrt“. Zudem begünstigt dünnes Glas das Problem, da es der Kälte von außen so gut wie gar nicht trotzen kann.
Hier hilft es, auf den altbewährten Katzenstreu-Trick zurückzugreifen: Fülle eine Socke mit Katzenstreu und platziere sie in dem Zwischenraum der Doppelfenster. Das Granulat saugt die überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft auf.
Im Netz findet man zahlreiche Tipps, wie Hausmittel gegen das Beschlagen von Fenstern helfen können. Wir haben sie für euch zusammengefasst:
Quelle: RND, hna.de