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Nordrhein-Westfalen: Köln

Zu viel Gebrüll: Bezirksregierung ermittelt gegen Seelöwen im Kölner Zoo

Eine Anwohnerin hat sich bei der Stadt Köln beschwert, weil die Seelöwen ihre Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr stören sollen. Der Zoo prüft jetzt Möglichkeiten zum Schallschutz. Sollte das nicht helfen, müssen die tierischen Bewohner möglicherweise bald nachts in einen schalldichten Raum.

Seelöwen wegen Lärmbelästigung angezeigt

Anwohner beschwerten sich bei der Stadt Köln über eine Lärmbelästigung, die aus dem Zoo stammen soll. Unter Verdacht stehen die Seelöwen, sie sollen in der Nacht zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens laut brüllen und dadurch die Nachbarin von ihrem Schlaf abhalten.  

Die Tierpark-Betreiber ergriffen bereits eine erste Maßnahme und stellten Überwachungskameras auf, um zu sehen, was die munteren Bewohner in der Nacht so treiben. Außerdem wurde der Zoo aufgefordert, Schallschutzmauern zu prüfen.

Dennis Heidel, ein Sprecher der Behörde erklärte gegenüber Focus: „Erste Messungen sind durchgeführt und mit dem Zoo besprochen worden. Die Ermittlungen haben ergeben, dass die nächtlichen Rufe der Seelöwen zu einer Störung der Nachtruhe bei der Nachbarin führen. Wir befinden uns aber noch in der Überprüfungsphase. Im Rahmen dessen will der Zoo Maßnahmen zur Verminderung der Geräuschbelastung testen. Erst danach werden wir zu einem abschließenden Ergebnis kommen.“

Müssen die Tiere zukünftig in einem schalldichten Raum übernachten?

Bisher konnten sich die Seelöwen auch nachts innerhalb ihres Geheges mit Wasserbecken frei bewegen. Müssen die Tiere ab sofort in einen schalldichten Raum, damit die Anwohnerin nichts mehr hört? Zoosprecher Schütt möchte nichts überstürzen, zunächst wurden Überwachungskameras installiert, um zu sehen, was die Zoobewohner nachts tun.

Dieser Fall sei zudem die erste offizielle Beschwerde seit Bestehen des Tierparks – also seit 168 Jahren, so Schütt. Er fügt hinzu: „Wir werden sicher einer Lösung finden, die sowohl den Seelöwen, als auch der Nachbarin entgegenkommt."

Quelle: dpa / Focus