Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
50 Jahre Mondlandung

Faszination Mond: Mythen, Phänomene & Co.

Am 20. Juli 1969 setzte Neil Armstrong als erster Mensch einen Fuß auf den Mond. Und dieses Jubiläum feiern wir natürlich auch bei RPR1. - mit der besten Musik und zahlreichen Fakten rund um den Trabanten!

Um den Mond ranken sich zahlreiche Mythen und Geschichten: Der besondere Trabant umkreist uns und scheint uns von all den Planeten am nächsten und größten. Doch was ist überhaupt eine Mondfinsternis? Beeinflusst der Planet wirklich unseren Schlaf? Und wieso leuchtet er manchmal in verschiedenen Größen und Farben? Wir klären alle Fragen.

Inhalt

Mondfinsternis

  • Was passiert bei einer Mondfinsternis?

Das wohl bekannteste Phänomen rund um den Erdtrabanten dürfte die Mondfinsternis sein. Dabei liegen Sonne, Erde und Mond genau auf einer Geraden zueinander, sodass der Mond durch den Kernschatten, der von der Sonne angestrahlten Erde, wandern muss. Dieser kreisförmige Schatten ist dann auf der Mondoberfläche zu sehen.

Da sich für dieses Himmelsereignis - zumindest von der Erde aus betrachtet - Sonne und Mond genau gegenüberstehen müssen, kann eine Mondfinsternis nur bei Vollmond zustande kommen. Entscheidend ist außerdem die Neigung der Mondbahn, in Relation zur Erdbahn, denn nur wenn diese zueinander passen, kann ein Vollmond auch zur Mondfinsternis werden.

  • Unterscheiden in partiell und total

Wenn der Mond nur teilweise in den Schatten der Erde eintritt, spricht man von einer partiellen Mondfinsternis. Dabei bleiben Teile des Mondes die gesamte Finsternis über sichtbar und sind entweder leicht oder auch überhaupt nicht verdunkelt. Dabei ist der halbrunde Erdschatten besonders gut auf der Mondfläche zu sehen.

Taucht der Mond vollkommen in den Erdschatten ein, liegt eine totale Mondfinsternis vor. Der Ein- und Austritt gleicht dabei dem Schauspiel einer partiellen Mondfinsternis. Die Hochphase, in der der Mond schließlich zur Gänze in den Kernschatten der Erde eingetaucht ist, kann dabei maximal 106 Minuten andauern. 

Hier kannst du ein Video einer totalen Mondfinsternis anschauen:

Totale Mondfinsternis Juli 2018 [4K Zeitraffer + Close-Up]
Totale Mondfinsternis Juli 2018 [4K Zeitraffer + Close-Up]

Phänomen Blutmond

Das Phänomen des Blutmondes steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der totalen Mondfinsternis. Obwohl er als ein mystisches Phänomen erscheint, lässt sich die rötliche Färbung leicht wissenschaftlich erklären.

Das Sonnenlicht wird in der Erdatmosphäre gebrochen. Kurzwellige Anteile des Lichtes, wie beispielsweise blau, werden dabei schnell in andere Richtungen abgelenkt, sodass auf der Mondoberfläche hauptsächlich rote Lichtanteile ankommen, die langwelliger sind. Dadurch wird der Mond praktisch, wie von einem roten Scheinwerfer beleuchtet und erhält die blass rote Blutfärbung.

Mondfinsternis Blutmond 28.9.2015 im Zeitraffer - Blood Moon in timelapse
Mondfinsternis Blutmond 28.9.2015 im Zeitraffer - Blood Moon in timelapse

Erntemond

Zum sogenannten Erntemond kann es immer von August bis zum Beginn des Herbstes kommen. Die Bahn des Mondes ist zu dieser Zeit sehr flach und verläuft nah am östlichen Horizont entlang. Dadurch wird das Auf- und Untergehen des Modes verzögert und das Mondlicht scheint länger und heller in der Nacht.

Erntemond wird diese Mondphase deswegen genannt, weil dank der ungewöhnlichen Helligkeit die Arbeit auf dem Feld und die zu dieser Zeit stattfindende Ernte leichter und bequemer verrichtet werden konnten. Dadurch ergibt sich auch der Umstand, dass der Erntemond ebenfalls eine Bezeichnung für den Monat August darstellt.

Die besonders helle Mondperiode trägt außerdem den Namen Störmond. Auch wenn vermutet werden könnte, dass sich dieser Name auf das beim Einschlafen störende Mondlicht bezieht, hat er seinen Namen tatsächlich von der Fischart Stör. Diese beißen während des Erntemondes nämlich besonders gut an und zappeln bei Anglern an der Leine.

Schneemond

Wenn der Herbst langsam aber sicher zu Ende geht und die Natur beginnt, sich auf eine Ruhephase einzustellen, um sich für das neue Jahr zu regenerieren, spricht man vom sogenannten Schnee- oder Wintermond, der im elften Monat des Jahres den Himmel erhellt.

Die Bezeichnung Schneemond geht ursprünglich auf die Ureinwohner der USA und Kanadas zurück. So soll die Bezeichnung tatsächlich für das kalte Weiß stehen, was in den Wintermonaten vom Himmel fällt. Für die Menschen wurde es schwerer Nahrung zu beschaffen, wenn der Schnee sehr hoch lag. Oftmals wird der Schneemond auch als Jäger- oder Hungermond bezeichnet, um den Mythos aufzugreifen. Der Begriff ist somit schon mehrere hundert Jahre alt.

Übrigens: Drei Tage nach dem Schneemond befindet sich der Mond deutlich näher an der Erde als üblich und ist "nur" noch 366.620 Kilometer von uns entfernt.

Schneemond 10.02.17
Schneemond 10.02.17

Schwarzer Mond

Das Himmelsphänomen wird auch als „Black Moon“ bezeichnet. Das Besondere an ihm ist die Tatsache, dass man ihn gar nicht sieht – er ist unsichtbar! Doch was unterscheidet den Mond von einem ohnehin unsichtbaren Neumond? Und warum leuchtet er nicht am Firmament?

Beim Schwarzen Mond unterscheidet man in mehreren Arten:

  • Jahreszeitlicher Black Moon:

Dieser Typ tritt alle 33 Monate auf. Es handelt sich dabei um den dritten Neumond in einer astronomischen Jahreszeit mit vier Neumonden. Da die meisten Jahreszeiten nur drei Neumonde haben, ist dieser Dritte immer ein ganz besonderer – also der „Schwarze Mond“.

  • Monatlicher Black Moon:

Hierbei ist der Zweite in einem Monat mit zwei Neumonden gemeint. Da in die meisten Monate nur ein Neumond fällt, gibt es diese Kategorie des Black Moons nur ungefähr einmal alle 29 Monate.

  • Monat ohne Neumond:

Dieser Schwarze Mond tritt nur im Februar auf. Der Zyklus zwischen einem Neumond und dem nächsten dauert etwa 29,5 Tage, weshalb der Februar mit einer Länge von 28 oder 29 Tagen der einzige Monat ist, der kürzer ist als ein Mondzyklus. In diesem seltenen Fall, der etwa alle 19 Jahre auftritt, kommt es dann Ende Januar und erst wieder Anfang März zum Neumond. Diese beiden 31-tägigen Monate haben dann jeweils zwei Neumonde – also doppelte Black Moons!
 

Blue Moon

Der Blue Moon – zu Deutsch: „Blauer Mond“ – ist ein seltenes Mondereignis, das im Durchschnitt nur alle zweieinhalb  Jahre vorkommt. Es handelt sich dabei um den zweiten Vollmond innerhalb eines Kalendermonats. Aufgrund der Umlaufzeit des Mondes um die Erde kann es innerhalb einer Jahreszeit zu vier statt drei Vollmonden kommen.

Dabei stammt die Bezeichnung ursprünglich von der englischen Redewendung "Once in a blue moon", was übersetzt so viel wie "alle Jubeljahre einmal" heißt.

Hier sind alle Kalendermonate von 2040 aufgelistet, in denen die Vollmondphase zweimal vorkommt:

  • Oktober 2020
  • August 2023
  • Mai 2026
  • Dezember 2028
  • September 2031
  • Juli 2034
  • Januar 2037
  • März 2037
  • Oktober 2039

Goldener Henkel

Der sogenannte „Goldene Henkel“ ist immer dann am Mond zu sehen, wenn im Norden der weißen Kugel dann an der Lichtgrenze ein kleines, helles Häkchen bzw. Henkelchen auf der dunklen Seite leuchtet.

Das Phänomen erscheint immer dann, wenn die Berge des Montes Jura bereits beleuchtet werden, während die vorgelagerte Ebene Sinus Iridum (Regenbogenbucht) noch im Schatten liegt. Das Ereignis dauert immer nur ein paar Stunden und erscheint etwa zehn bis elf Tage nach Neumond.

Der Goldene Henkel ist bereits mit kleinen Ferngläsern und Feldstechern einmal monatlich für einige Stunden gut erkennbar.

Die Mondlandung 1969

Am 21. Juli 1969 um 3:56 Uhr MEZ betraten im Zuge der Mission Apollo 11 die ersten Menschen den Mond, Neil Armstrong und Buzz Aldrin. Weltweit wurde das monumentale Ereignis von 500 bis 600 Millionen Menschen an den TV-Bildschirmen verfolgt.

Geheimtipp: Auf der besonderen Webseite „Apolloarchive“ kann man sich alle Fotos der Mission anschauen – auch die, die niemals in Zeitungen abgedruckt oder im Fernsehen ausgestrahlt wurden.

Zur Webseite mit ALLEN Apollo-Bildern

Restored Apollo 11 Moonwalk - Original NASA EVA Mission Video - Walking on the Moon
Restored Apollo 11 Moonwalk - Original NASA EVA Mission Video - Walking on the Moon

Mythen rund um den Mond

Besondere Mondanziehung: Ebbe und Flut

Auch wenn er über 300.000 km von der Erde entfernt ist, beeinflusst der Mond dennoch unsere Gezeiten. Im Abstand von etwa zwölf Stunden hebt und senkt sich der Meeresspiegel um bis zu 20 Meter. Gerade an deutschen Küsten und insbesondere an der Nordsee kann das Schauspiel von Ebbe und Flut besonders gut beobachtet werden, hier kommt es innerhalb eines Tages zwei Mal zu Hoch- und ebenso oft zu Niedrigwasser.

Die Wirkung des Mondes ist dabei vergleichbar mit der eines Magneten. Auf der dem Mond zugewandten Seite der Erde wirkt die Anziehungskraft des Mondes auf die Ozeane und ein Flutberg entsteht. Zeitgleich entsteht durch Fliehkräfte auf der gegenüberliegenden, der dem Mond abgewandten Erdhälfte, ein ebensolcher Flutberg. Dazwischen liegen zwei sogenannte Ebbtäler.

Auch die Sonne kann das Wechselspiel von Ebbe und Flut beeinflussen. Je nachdem ob ihre Anziehungskraft parallel zu der des Mondes oder ihr entgegenwirkt, kann es zu besonders hohen oder besonders niedrigen Ausschlägen des Wasserspiegels kommen.

Wie entstehen Ebbe und Flut?
Wie entstehen Ebbe und Flut?
  • Wölfe und der Mond

Die Szenerie eines runden übergroßen Vollmonds mit einem jaulenden Wolf im Vordergrund dürfte den meisten wohl aus einschlägigen Filmen bekannt sein. Tatsächlich handelt es sich bei der Vorstellung von heulenden Wölfen aber um einen Mythos.

Im Wolfsrudel steht die Familie über allem, demnach ist das typische Heulen ein Mittel der Kommunikation untereinander. Äußern sie die Ausschreie in der Gruppe, kann es als Warnsignal gegenüber fremden Rudeln verstanden werden, andere Laute rufen die Wolfsfamilien zum Beispiel zum Fressen zusammen.

Dadurch, dass Wölfe zum Heulen den Kopf in den Nacken legen, sieht es nachts tatsächlich schnell so aus, als würden sich die Tiere dem Mond zuwenden. Der eigentliche Grund für diese Haltung liegt aber in der größeren Reichweite, die so erlangt werden kann - mit dem Erdtrabanten hat das wenig zu tun.

Die wichtigsten Fakten zum Mond zum Durchklicken