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Sein letzter Wunsch geht in Erfüllung

Ehemann stirbt: Frau baut ihn aus Pappe nach und geht mit ihm auf Weltreise

Ein Ehepaar wollte auf Weltreise gehen, doch der Tod hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem der Mann seinem Krebsleiden erlegen war, setzte seine Frau alles daran, seinen letzten Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen.

Das Leben schreibt seine eigenen Geschichten!

Dieser Spruch passt auf Michelle Bourke und ihren 2016 verstorbenen Ehemann Paul aus Melbourne in Australien wie die Faust aufs Auge. Das Ehepaar hatte sich fest vorgenommen, gemeinsam die Welt zu bereisen. Doch Paul erkrankte an Hautkrebs und verstarb vor drei Jahren kurz vor seinem 61. Geburtstag, noch bevor die beiden ihren Lebenstraum verwirklichen konnten.

Der Tod ihres Mannes stürzte Michelle in eine tiefe Krise, immerhin waren die beiden mehr als dreißig Jahre verheiratet und haben zwei gemeinsame Kinder. Im Interview mit „Independent.co.uk“ verrät sie: „Paul war so ein Familienmensch, mein bester Freund, mein Seelenverwandter.“ Die 58-Jährige wollte trotz Trauer um ihren geliebten Mann weiter an ihrem gemeinsamen Lebenstraum festhalten. Sie wollte die Reise unbedingt antreten und hatte für ihr Vorhaben eine etwas ungewöhnliche Idee. 

Liebe macht kreativ

Michelle ließ daraufhin das dreißig Jahre alte Hochzeitsfoto ihres verstorbenen Mannes auf Lebensgröße drucken und bastelte sich daraus anschließend einen lebensgroßen Pappaufsteller. Mit diesem wagte die Witwe dann das Abenteuer Weltreise, um Pauls letzten Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen. „Als ich ihn das erste Mal mit auf Reisen nahm, habe ich geweint“, erklärt sie.

Der geplante Trip dauerte insgesamt neun Wochen und führte durch die USA, Europa und Asien. Immer dabei: der Pappaufsteller mit Pauls Foto.

Papp-Paul wird aufgefrischt

Michelle dokumentierte ihre Route online und veröffentlichte immer wieder Bilder von sich und ihrem geliebten Mann aus Pappe. Schnell wurde sie bekannt und so kam es, dass die Reise nicht nur neun Wochen dauerte, sondern mittlerweile bereits mehr als zwei Jahre. Über ihre Erlebnisse schrieb die 58-Jährige sogar zwei Bücher: „Conversations with Paul“ zu deutsch: „Unterhaltung mit Paul“ und „#TravellingWithCardboardPaul“.

Das viele Reise hat jedoch Spuren hinterlassen. So ist der zu Beginn gebaute Papp-Paul nicht mehr in der besten Verfassung. Salzwasser, Wind, Sonne und das ständige Aus- und Einpacken haben ihr Übriges getan. Ein Problem stellt das für die abenteuerliche Michelle jedoch nicht dar, sie will sich einen neuen Aufsteller basteln, um ihren Paul auch in Zukunft immer bei sich zu haben.