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Diverse Vorfälle in Australien

Verletzte durch Verbrennungen: Thermomix muss Millionenstrafe zahlen

Nach mehreren Unfällen mit dem beliebten Thermomix, muss eine Vertriebsfirma in Australien jetzt eine Geldstrafe von umgerechnet knapp 2,9 Millionen Euro zahlen. Der Bundesgerichtshof in Melbourne sieht als erwiesen an, dass das Unternehmen "Thermomix in Australia (TiA)" die Küchengeräte trotz eines bekannten Sicherheitsproblems verkauft hat.

Fehlfunktion war schon länger bekannt

Das Image von Thermomix erhält aktuell einige Kratzer. In Australien hatten sich über 40 Benutzer der Allzweckwaffe durch eine Fehlfunktion verbrannt und teils ernsthaft verletzt. Die oberste australische Verbraucherschutzbehörde ACCC hat deshalb ein Gerichtsverfahren gegen die Vertriebsfirma TiA eingeleitet. Das deutsche Herstellerunternehmen Vorwerk mit Sitz in Wuppertal war nach eigenen Angaben aber nicht Gegenstand des Verfahrens und auch nicht daran beteiligt.

Das Gericht befand, dass TiA das betreffende Thermomix-Modell knapp drei Monate lang weiterverkauft hat, obwohl das potenzielle Verletzungsrisiko bekannt war. Die Firma wurde deshalb zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 2,9 Millionen Euro verurteilt.

Probleme bei hoher Mixgeschwindigkeit

Insgesamt hatte es in Australien 87 Beschwerden zu dem Gerät gegeben. 45 Menschen verletzten sich, 18 benötigten medizinische Hilfe und acht Personen mussten sogar im Krankenhaus behandelt werden.

Laut der Verbraucherschutzorganisation "Choice"  haben die Küchenmaschinen Probleme damit, heiße Flüssigkeiten bei hoher Geschwindigkeit zu vermischen. Offenbar verschleiße ein Dichtungsring sehr schnell und müsse dann ausgetauscht werden. Wer das nicht tut, riskiert explosionsähnliche Eruptionen, so "Choice".

Quelle: dpa / Express