Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Schockierender Vorfall bei United Airlines in den USA

Fluggast aus Maschine gezerrt

Die amerikanische Fluggesellschaft United Airlines ließ einen Passagier mit Gewalt aus einer Maschine entfernen. Videos, die die rabiate Aktion zeigen, lösten einen Sturm der Entrüstung aus. Nun steht United Airlines unter Zugzwang.

Über Kabinengang gezogen

United Airlines sieht sich derzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Ein auf Facebook gepostetes Video zeigt, wie Sicherheitsmänner der Fluggesellschaft einen Passagier mit blutiger Nase brutal aus der Kabine ziehen. Die Aufnahmen, die mehrere andere Reisende online stellten, wurden inzwischen millionenfach angeklickt und schlagen aktuell Wellen der Empörung. 

Flug absichtlich überbucht

Die amerikanische Airline hatte den Flug von Chicago nach Louisville überbucht und bat daher einige der Passagiere, die Maschine wieder zu verlassen. Eine weitere Kabinencrew sollte dafür dringend an Bord, weil sie für einen Flug am nächsten Morgen in Louisville sein musste.

Um einige Passagiere zum Umbuchen zu bewegen, bot American Airlines ein Prämienangebot an: Eine weitere Nacht in Chicago inklusive kostenloser Hotelübernachtung sowie 400 Dollar auf die Hand. Doch kein Fluggast nahm das Angebot an, weshalb Passagiere per Zufall von einem Computer ausgewählt wurden. Darunter auch der Mann, der dann gewaltsam aus der Maschine gezerrt wurde. Er hatte angegeben, er sei Arzt und müsse am nächsten Tag Termine mit Patienten einhalten.

Doch wehren und schreien half scheinbar nicht gegen die Sicherheitsmänner der United Airlines, wie die Aufzeichnungen zeigen:

Video shows a passenger forcibly dragged off a United Airlines plane
Video shows a passenger forcibly dragged off a United Airlines plane

United Airlines reagiert

Die Fluggesellschaft hat sich inzwischen entschuldigt. "Das ist ein Vorfall, der uns bei United Airlines alle ärgert", sagte Unternehmenschef Oscar Munoz in einer Mitteilung. Die Fluggesellschaft werde sich an den betroffenen Passagier wenden. Zudem wurde der rabiate Sicherheitsbeamte durch die zuständige Flugsicherheitsbehörde beurlaubt: "Der Vorfall auf dem United-Flug 3411 war nicht im Einklang mit unserem standardmäßigen Prozedere."

Das Überbuchen von Flügen ist nicht unüblich. Auf stark frequentierten Strecken rechnen die Fluggesellschaften damit, dass Passagiere nicht erscheine oder die attraktiven Angebote annehmen. Nach offiziellen Angaben mussten im vergangenen Jahr fast eine halbe Million Reisende zurückbleiben, obwohl sie ein Ticket gebucht und bezahlt hatten.

Quelle: dpa, N-tv