Ein junger Mann aus Mali ist in der französischen Hauptstadt zum Helden avanciert. Der 22-Jährige hat auf spektakuläre Art und Weise ein Kleinkind gerettet, das drohte, im vierten Stock eines Wohnhauses vom Balkon zu stürzen.
Wie Videoaufnahmen zeigen, hangelte sich der junge Mann blitzschnell an der Fassade des mehrstöckigen Hauses von Balkon zu Balkon. Binnen Sekunden gelangte er so zu dem Kind, das sich an der Außenseite eines Geländers festgeklammert hatte und drohte in die Tiefe zu stürzen.
Heute wurde der "Spiderman von Paris", Mamoudou Gassama, aufgrund seines waghalsigen Rettungsmanövers sogar vom französischen Staatspräsidenten Emmanuel empfangen. Gassama wurde mit einer Goldmedaille für seinen Mut ausgezeichnet.
Außerdem soll der Malier die französische Staatsbürgerschaft erhalten. Regierungssprecher Benjamin G Außerriveaux twitterte, dieser "Akt riesiger Tapferkeit" müsse "die Türen unserer nationalen Gemeinschaft öffnen".
Auch die Bürgermeisterin Anne Hidalgo dankte Mamoudou Gassama und teilte mit, die Stadt Paris werde ihm dabei helfen, sich in Frankreich niederzulassen.
Ermittlungen zufolge, war der kleine Junge, den der Zuwanderer gerettet hat, alleine zuhause und anscheinend auf das Balkongeländer geklettert. "Ich hörte viele Leute schreien. Ich bin losgerannt, um zu sehen, was ich machen kann. Ich kriegte einen Balkon zu fassen und bin dann einfach so hochgeklettert, Gott sei Dank habe ich ihn gerettet", sagte der Westafrikaner.
Für den Vater des Kindes wird der Vorfall ein Nachspiel haben: Ihm drohen wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht bis zu zwei Jahre Gefängnis und eine Geldbuße in Höhe von 30.000 Euro.
Quelle: dpa