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Über Nacht zum Millionär

Schatz entdeckt: Millionen D-Mark in Einkaufstüten gefunden

Eigentlich haben D-Mark und Pfennig seit der Einführung des Euros 2001/2002 ausgedient, dennoch sind immer noch Scheine und Münzen im Milliardenwert im Umlauf. Ein junger Mann entdeckte im Haus seines kranken Onkels einen solchen Millionenschatz.

Geld schlichtweg vergessen

Auch fast 19 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes haben sich offenbar noch nicht alle Menschen von der alten Währung getrennt und so fand ein junger Mann Anfang des Jahres fast 3,5 Millionen D-Mark (1,79 Mio. Euro) im Haus seines kranken Onkels beim Aufräumen. Der Mann hatte das Geld in Säcken, Einkaufstüten und Zigarrenkisten in seinem Haus in Süddeutschland gebunkert und anschließend offenbar vergessen. Eigentlich wollte der Mann sein Haus verkaufen, um offene Rechnungen zu begleichen. Das war nicht mehr notwendig, nachdem der Junior den D-Mark-Schatz bei der Deutschen Bundesbank umgetauscht hatte, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. 

Weiterhin 12,4 Milliarden Mark im Umlauf

Nach Angaben der Bundesbank waren Ende November Scheine und Münzen im Gesamtwert von 12,4 Milliarden Mark (6,34 Mrd Euro) noch nicht umgetauscht. Dabei handelt es sich um Banknoten im Wert von 5,79 Milliarden Mark sowie Münzen im Volumen von 6,61 Milliarden Mark. Das entspricht 164,3 Millionen Scheinen und mehr als 23 Milliarden
Münzen.

Gebunkert im Milliardenwert werden noch 100- und 1000-Mark-Scheine: Den Angaben zufolge sind 17,2 Millionen Hunderter im Wert von 1,72 Milliarden D-Mark noch nicht zurückgeben worden. Bei den Tausendern sind es 1,1 Millionen Stück im Wert von 1,13 Milliarden Mark.

100.000 D-Mark in Keller versteckt

Der allergrößte Teil der Bestände wurde rund um die Einführung des Euro-Bargeldes Anfang 2002 eingewechselt. Doch immer wieder werden D-Mark-Schätze durch Zufall entdeckt, versteckt in Schubladen, in Kellern, Büchern oder im Garten. Die Funde werden jedoch laut dpa immer seltener. 

Drei Kinder fanden nach dem Tod ihres Vaters in diesem Jahr im Keller des Elternhauses in Niedersachsen versteckt in der Nähe eines Abflussrohres vergilbte, schwarze Klumpen, die kaum noch als Banknoten zu erkennen waren. Die Kinder erhofften sich, mit der Summe zumindest die Beerdigungskosten abdecken zu können. Anhand der widerstandsfähigen aluminiumbeschichteten Sicherheitsfäden stellte sich jedoch heraus, dass es sich um fast 100.000 D-Mark handelte.

Das Nationale Analysezentrum in Mainz tue laut dpa alles dafür, versehentlich beschädigte Banknoten zu ersetzen - auch wenn die Banknoten in einem sehr schlechten Zustand seien. 

Keine Umtauschfrist für D-Mark

Die alten Scheine und Münzen können anders als in vielen anderen Euroländern bei der Bundesbank unbefristet umgetauscht werden. Der Wechselkurs ist unverändert: Einen Euro bekommt man für 1,95583 D-Mark. Allerdings wurde dies Umtauschmöglichkeit offensichtlich wegen der Corona-Pandemie im laufenden Jahr seltener genutzt. Gut 53,4 Millionen Mark gingen bis Ende November bei der Bundesbank ein, ein geringerer Wert als noch im Vorjahr. Das Angebot würde wahrscheinlich wieder stärker genutzt, wenn sich die Situation wieder etwas normalisiert habe. 

Umtauschmöglichkeit ebenfalls im Lockdown

Das sogenannte Jedermanngeschäft in den Filialen der Deutschen Bundesbank ist bis 10. Januar 2021 vorerst eingestellt. Damit ist auch der D-Mark-Umtausch vor Ort vorerst nicht mehr möglich. Banknoten und Münzen können bei der Bundesbank aber weiterhin per Post eingereicht werden.

Die Bundesbank rechnet übrigens damit, dass ein Teil der D-Mark-Bestände nie zurückgegeben wird - unter anderem, weil Sammler sich alte Scheine und Münzen gesichert haben.

Quelle: dpa