Oster-Bilby in Australien
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Oster-Bilby in Australien
Vom Hering bis zur Eierschlacht

Osterbräuche weltweit: So wird in anderen Ländern gefeiert

Andere Länder, andere Sitten: Überall auf der Welt gibt es spezielle Bräuche, auch an Ostern. Wusstest du schon, dass man in Australien Osterhasen überhaupt nicht mag und in Bulgarien gerne Eier zerschlagen werden? So wird in anderen Ländern Ostern gefeiert...

Ostern in Deutschland

In Deutschland ist ganz klar der Osterhase der Star! Er versteckt in den Gärten die Eier. Doch was haben die beiden eigentlich mit Ostern zu tun? Sie gehören zu vorchristlichen Bräuchen, denn sowohl der Hase als auch die Eier gelten seit Urzeiten als Symbol für Fruchtbarkeit und den Beginn neuen Lebens. Dafür stehen auch die Osterfeiertage, wenn die Christen der Kreuzigung und Auferstehung Jesu gedenken. 

Hase und Ostereier
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Hase und Ostereier

Philippinen: Kinder "großziehen"

Die Philippinen sind eines der katholischsten Länder der Welt und somit ist Ostern das größte Fest, das gefeiert wird. In der Karwoche fährt das ganze Land sein Arbeitspensum herunter. Die Menschen verbringen mehr Zeit mit ihren Familien. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der Umzug "Carozas", bei dem Hunderte von Wagen mit lebensgroßen Figuren durch die Straßen ziehen und die Passion und den Tod Christi darstellen. 

Doch geht es auf den Philippinen auch ziemlich kurios zu, denn Eltern scheine ihre Aufgabe, die Kinder großzuziehen, wohl etwas zu wörtlich zu nehmen. Es heißt, am Ostermorgen sobald die Kirchenglocken zu läuten beginnen, nehmen Eltern ihre Kinder beim Kopf und heben sie hoch. Sie glauben, dass ihre Sprösslinge dadurch schneller wachsen und vielleicht größer werden. 

Kein Osterhase in Australien

In Australien mag man "Meister Lampe" so gar nicht und somit bringt der auch keine Geschenke zu Ostern. Früher gab es nämlich dort keine Kaninchen, bis europäische Siedler vor rund 150 Jahren einige Tiere aussetzten. Da es aber kaum natürliche Feinde für die Kaninchen gibt, haben die sich zahlreich vermehrt und zu einer echten Plage entwickelt. Daher sind die Tiere gar nicht gerne gesehen. Laut Schätzungen gibt es etwa 300 Millionen Kaninchen in Australien - etwa 16 pro Mensch.

Die Australier haben sich somit entschieden, dass fortan das vom Aussterben bedrohte Bilby, ein australisches Beuteltier, der neue Eierträger ist. Der Nasenbeutler sieht dem Kaninchen mit seinem weichen Fell und den langen Löffeln sehr ähnlich, ist aber vom Kaninchen bedroht. Jedenfalls scheint der Ersatz-Osterhase seinen Job gut zu machen, denn in den Geschäften hat er als Schoko-Beuteltier seinen Konkurrenten bereits ausgestochen. Und das Beste daran, laut "GEOlino.de" wird ein Teil des verdienten Geldes in Projekte zum Schutz einheimischer Tierarten investiert. 

Ein Schoko-Oster-Bilby

Oster-Bilby
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Oster-Bilby

Bulgarien: Wilde Eierschlacht

Das Osterfest findet in Bulgarien ein paar Tage später statt, da die Orthodoxen Christen den julianischen Kalender nutzen. Auch hier spielen die Eier eine wichtige Rolle, doch auf eine etwas andere Weise, denn sie werden nicht einfach verspeist. Zunächst werden sie wie bei uns auch gekocht und gefärbt. Doch an Ostersonntag nimmt jeder in Bulgarien ein Ei mit zur Messe und sobald diese vorbei ist, findet traditionell eine wilde Eierschlacht statt. In Bulgarien ist dies ein alter Brauch. 

Dabei werden immer zwei Eier mit den Spitzen gegeneinander geschlagen und wer als Letzter noch eine heile Schale vorzeigen kann, hat Glück. Denn man glaubt, dass dies der Person Gesundheit und Erfolg für das neue Jahr bringen wird. 

Polen: Der nasse Montag

Statt Eierschlacht heißt es in Polen an Ostermontag Wasserschlacht. Wer unterwegs ist, sollte sich also darauf gefasst machen, nass zu werden. Vor allem Mädchen und junge Frauen wurden früher ausgiebig mit Wasser bespritzt. Dies sollte sie von allem Schlechten befreien und dafür sorgen, dass sie viele Kinder bekommen. Der jahrhundertealte Brauch wird auch heute noch gerne fortgeführt, vor allem zum Vergnügen für die Kinder und Jugendlichen, die mit Eimern, Wasserpistolen und Gießkannen bewaffnet an den Straßenecken nur darauf warten, ihre Opfer nass zu machen. Der Ostermontag gilt übrigens als der Tag mit dem höchsten Wasserbrauch in Polen. 

Irland: Hering zu Grabe tragen

Auch in Irland warten kuriose Bräuche und Traditionen, wie zum Beispiel ein Begräbnis für einen Hering. Ja, richtig gelesen. Die Beerdigung eines Herings gehört zum Osterbrauch in Irland. Das klingt ziemlich kurios, ist aber mit Blick auf die Fastenzeit, die an Ostern endet, leicht erklärt. Nach christlicher Tradition verzichten Gläubige in dieser Zeit auf Fleisch, höchstens Fisch kommt auf den Teller. Eine harte Zeit für alle Metzger, aber ein Segen für die Fischverkäufer, vor allem von gesalzenem Hering, der in Fülle zu haben und dazu auch noch erschwinglich ist. Doch am Osterfest ist die Zeit des Fischessens vorbei und es darf wieder Fleisch gegessen werden. Die Freude darüber ist bei den Iren so groß, dass der Hering kurzerhand zu Grabe getragen wird. Die Prozession wird dabei meistens von den lokalen Metzgern organisiert. 

Buntgefärbte Eier sucht man auf der Grünen Insel übrigens fast vergebens. Stattdessen werden überdimensionale große Schokoladeneier verschenkt, die teilweise noch mit weiteren kleinen Schokoeiern oder Pralinen gefüllt sind. An Ostern wird in Irland so viel Schokolade verschenkt, dass man damit einen ganzen Jumbo-Jet füllen könnte.

Quelle: GEOlino, polen.travel

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