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Bisse lösen Blutergüsse, Juckreiz und Schmerzen aus

Kriebelmücken sind jetzt aktiv: Bisse richtig behandeln

Die Kriebelmücken sind wieder da und machen sich in Rheinland-Pfalz breit. Die Folgen eines Bisses können heftig ausfallen.

Was tun nach einem Stich?

Kriebelmücken sind etwa zwei bis sechs Millimeter groß und sehen auf den ersten Blick aus wie eine ganz normale Fliege.

Doch ihr Besuch auf der Haut kann - im Gegensatz zu einer herkömmlichen Stubenfliege - ganz schön unangenehm werden. Krieblmücken gehören nämlich zu den sogenannten "Pool Feedern". Das heißt, sie stechen nicht wie normale Mücken mit ihrem Rüssel in die Haut, sondern benutzen ihre säbelzahnartigen Mundwerkzeuge, um regelrechte Löcher zu bohren. Sie öffnen die Haut, bis ein kleiner "Pool" aus Lymphflüssigkeit entsteht. Diesen saugen sie dann aus. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin, erklärt: "Dabei injiziert sie verschiedene Substanzen. Das juckt furchtbar. Es kann auch eine allergische Reaktion geben." Viele bekommen dann eine Schwellung und kleine Blutergüsse. Diese entstehen durch das gerinnungshemmende Sekret der Kriebelmücke.

Bemerkt man den Stich der Kriebelmücke, sollte man schnell handeln und am besten zu Cortisoncreme greifen. Bei mehreren Stichen ist es ratsam ein Antihistaminikum einzunehmen. Außerdem hilft es, die betreffende Hautpartie zu kühlen. "Wenn es eine offene Stelle ist, müsste man sie desinfizieren", rät der Experte.

Kann man sich schützen?

Die besonders gemeine Angriffstechnik der Kriebelmücken bietet auch einen Vorteil - sie können mit ihren Mundwerkzeugen nicht durch Kleidung durchstechen (im Gegensatz zu Stechmücken mit einem Rüssel).

Wer sich also länger oder oft draußen aufhält oder weiß, dass er sich in Regionen mit vielen Kriebelmücken im Freien bewegen wird, der sollte besonders am Morgen und am Abend daran denken, so viele Hautstellen wie möglich zu bedecken.

Welche Mittel helfen außerdem?

Wie Prof. Thomas Löscher, Direktor der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Universität München, erläutert, sind Produkte mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin meist wirksamer als Mittel mit ätherischen Ölen wie zum Beispiel Zitrone oder Eukalyptus.

Wer sich meist in geschlossenen Räumen aufhält, muss eigentlich auf keinen speziellen Schutz achten. Kriebelmücken zieht es für gewöhnlich nicht in geschlossene Räume.

Quelle: Express