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Rheinland-Pfalz: Mainz

Kirschessigfliegen gefährden Wein

Die Kirschessigfliege ist ein ungebetener Gast aus Asien. Dieses Jahr dürfte der Schädling wieder für reichlich schlechte Laune unter den Obstbauern sorgen. Winzer sind zwar noch verschont geblieben, aber das dürfte sich bald ändern.

Erste Eier auf Weinbergen gefunden

Nach den Obstbauern sind nun auch die Trauben der Winzer durch die Kirschessigfliege gefährdet. Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd sagte, dass auch erste Eier auf Weinbergen in Rheinhessen und der Pfalz gesichtet worden seien. Es sei aber bereits Vorsorge getroffen worden, so wurden beispielsweise Teile der Rebstöcke entblättert. Köhr erklärte weiter, dass mögliche Schäden noch nicht abzuschätzen seien. Auch in Baden-Württemberg und Baden sind Weinbauern bereits auf die Plage gefasst.

Bisher sind vor allem Obstbauern betroffen 

Die Trauben sind zwar meist noch nicht reif genug, damit die Fliegen von der Süße angezogen werden. Aber in den kommenden Wochen könnte das Problem jedoch auf die Winzer zukommen.

Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) erklärt: „Wenn Brombeeren und anderes Obst abgeerntet sind, besteht die Gefahr, dass die Kirschessigfliegen auf die Weinberge kommen.“ Obstbauern kämpfen bereits mit massiven Schäden - wegen des feuchten Wetters hat sich der Schädling stark verbreitet.

Auch diverse Winzer aus Württemberg ist das Problem bereits bekannt. Werner Bader, Geschäftsführer vom Württemberger Weinbauverband sagte, dass sie das Problem intensiv beobachten würden. Sein Verband habe die Mitgliedsbetriebe zur größten Vorsorge aufgefordert. Sobald Winzer den Befall erkennen würden, müssten sie die Ernte gegebenenfalls vorziehen. „Dann gäbe es leichtere Weine mit weniger Alkohol“, so Bader. Normalerweise wird der optimale Zeitpunkt bei der Weinlese vom Winzer abgeschätzt. Allerdings könnte die Kirschessigfliege diese Pläne durchkreuzen.

Bester Schutz: Trockene und warme Wetterverhältnisse

Die Winzer seien besonders aufmerksam, um den Befall in den kommenden Wochen zu verhindern, sagte Bader. Vor allem Rotweinsorten wie Dornfelder, Portugieser und Frühburgunder seien in Gefahr, so DWI-Sprecher Büscher. Die Bauern setzen vor allem auf das Wetter: Wenn es in den kommenden Wochen wärmer und trocken wird, wäre das der beste Schutz gegen die Kirschessigfliege.

Quelle: dpa