Trierer Klinikum nimmt keine krebskranken Kinder mehr auf
Große Aufregung in Trier: Weil Pflegekräfte fehlen, müssen derzeit etliche kleine Krebspatienten weggeschickt werden.
Große Aufregung in Trier: Weil Pflegekräfte fehlen, müssen derzeit etliche kleine Krebspatienten weggeschickt werden.
Die Kinderkrebsstation des Trierer Mutterhauses ist die zentrale Versorgungsstelle der Region – und hat derzeit mit großen Problemen zu kämpfen. Aufgrund von akutem Personalmangel nimmt die Klinik keine Patienten mehr auf.
Offiziell spricht das Krankenhaus in einer Pressemitteilung von einem „personellen Umbruch in der Pflege und Schwierigkeiten bei der Besetzung von offenen Planstellen“. Die Folgen sind gravierend: Das Mutterhaus erklärte, dass man sich daher bereits Anfang des Jahres dazu entschieden habe, Kinder und Jugendliche, bei denen Krebs diagnostiziert worden ist, nicht mehr stationär in der Kinderkrebsstation aufzunehmen.
Zwölf Kinder und Jugendliche seien bisher „weggeschickt“ worden – sie werden auf der Kinderkrebsstation der Uni-Klinik im saarländischen Homburg behandelt.
Ein weiterer Grund für den Aufnahmestopp am Trierer Mutterhaus ist wohl auch, dass zwei Ärzte der Station „aus persönlichen Gründen“, wie eine Kliniksprecherin dem Trierischen Volksfreund schilderte, gekündigt haben. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation zu entschärfen“, sagte die Sprecherin gegenüber der Zeitung. Es sei in den vergangenen Wochen ein Konzept erarbeitet worden, wie krebskranke Kinder weiter in Trier stationär behandelt werden können. Unklar sei jedoch, ob dies „im gleichen Umfang“ wie in der Vergangenheit gelingen könne, heißt es in einem Schreiben des Mutterhauses an Politiker aus der Region, das dem Trierischen Volksfreund vorliegt.
Öffentlich Alarm geschlagen hat der Förderverein krebskranker Kinder Trier. Laut Volksfreund sei ein offener Brief - unter anderem an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und an die Bundes- und Landtagsabgeordneten aus der Region - verschickt worden. Der Vereinsvorsitzende Eugen Schuh zeigt sich darin entsetzt. „Es ist für uns unverständlich und so nicht hinnehmbar, mit welchen großen Schwierigkeiten für krebskranke Kinder und ihre Familien diese Situation verbunden ist“, so Schuh.