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Nur drei Modelle "gut"

Stiftung Warentest warnt: Viele Kinderhochstühle lebensgefährlich

Die Stiftung Warentest hat erneut Kinderhochstühle getestet. Das Ergebnis: Viele Hochstühle sind lebensgefährlich. Sie bergen nicht nur ein erhebliches Sturzrisiko, sie sind dazu mit hohen Mengen an Schadstoffen belastet.

Drei von 20 Modellen  mit Testurteil gut

In jedem Haushalt in dem kleine Kinder leben, sind sie zu finden: Kinderhochstühle. Bereits die Kleinsten können damit eigenständig am Tisch sitzen. Eine erneute Untersuchung von Stiftung Warentest zeigte jetzt allerdings, dass die Stühle ganz und gar nicht sicher sind. Mehr als die Hälfte fiel durch den Test. Sie fallen um oder die Sprösslinge rutschen heraus. Das ist nicht nur unsicher, sondern auch lebensgefährlich für kleine Kinder.  

Jeder zweite Sitz birgt Sicherheits- und Schadstoffrisiko

Insgesamt wurden 20 verschiedene Modelle getestet. Dabei fielen elf mit der Note „mangelhaft“ durch. Bei sieben Stühlen wurde zudem eine große Menge „Schadstoffe“ festgestellt. Weitere vier Hochstühle sind so unsicher, dass sie ein erhebliches Unfallrisiko bergen.

Bei der Untersuchung wurden acht Hoch- und Klappstühle sowie zwölf mitwachsende Treppenhochstühle, von denen vier mit Babywippen versehen werden konnten, unter die Lupe genommen. Unter den Modellen waren Stühle von Ikea und namhaften Marken wie Stokke und Hauck.

Nur drei Modelle „gut“

Bei dem Test schnitt der Stokke Tripp Trapp sowie der Evomove Nomi mit „gut“ ab. Sie erhielten beide die Note 1,6 und verpassten damit knapp das Testurteil „sehr gut“. Die Kinderhochstühle sind nicht nur kindgerecht und sicher gestaltet, sie sind zudem lange haltbar und frei von Schadstoffen. Die gute Qualität zahlt man auch mit einem Preis von je 350 Euro.

Platz drei sicherte sich der mit 85 Euro günstigere Stuhl, Safety 1st Timba und erhält die Note 2,2. Wer weniger Geld ausgeben möchte, der ist mit den Ikea-Hochstühlen Antilop und Blames gut beraten. Beide Hochstühle erhielten ein befriedigendes Testurteil.

Erhebliche Schadstoffmengen 

Viele der mangelhaft getesteten Sitze sind so unsicher, dass Kinder leicht herausklettern und stürzen oder sogar herausrutschen können. Diese fehlerhaften Stühle kosten auch noch weit über 100 Euro.  

Bei der Untersuchung legten die Warentester die gleiche Grenze für Schadstoffe an, wie für Kleinkindspielzeug - mit verheerenden Ergebnissen. In den Sitzpolstern wurden hohe Mengen an potenziell krebserzeugendem Formaldehyd und Naphtalin sowie die Weichmacher DINP und DEHP und das Flammschutzmittel TDCPP, das ebenfalls im Verdacht steht, Krebs auszulösen, gefunden. Das sind Stoffe, die laut Stiftung Warentest nichts in Kindermöbeln zu suchen haben.

Quelle: Stern, Spiegel