Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Nordrhein-Westfalen: Mönchengladbach

Busfahrer lässt Kind im Dunkeln stehen

Weil ein Bus der Linie 007 Verspätung hatte, bat der Fahrer alle Fahrgäste auszusteigen - auch wenn sie ihre Endstation noch nicht erreicht hatten. Unter den "gestrandeten" Reisenden befand sich auch ein zehn Jahre altes Mädchen, das am Ende alleine im Dunkeln nach Hause laufen musste.

Vater liefert Tochter persönlich im Bus ab

RP Online berichtet aktuell über einen Vorfall in Mönchengladbach, der sicherlich nicht nur Eltern mit einem ungläubigen Kopfschütteln zurücklässt.

Ronald B. hatte seine Tochter gegen 17:30 Uhr zum Bus gebracht, der sie nach Hause fahren sollte. Mit der Linie 007 wollte die Zehnjährige Richtung Rheindahlen und in ihrem Heimatort Dorthausen aussteigen. Von dort aus hat die Kleine dann nur noch wenige Schritte zu ihrem Wohnhaus zu gehen.  

Vor der Abfahrt wechselte der Vater noch ein paar Worte mit dem Busfahrer und verabschiedete sich von dem Mädchen - im Glauben, sein Kind komme in Kürze wohlbehalten daheim an.

Ersatzfahrzeug kam nie an

Kurz vor 18:00 Uhr hielt der Bus dann allerdings an einer Haltestelle mitten auf der Strecke an. Der Fahrer erklärte, er müsse alle Fahrgäste bitten wegen einer Verspätung auszusteigen. 

Zusammen mit der Zehnjährigen warteten zunächst noch weitere Personen auf einen nachfolgenden Bus - der allerdings nie ankam! Also musste sich das Mädchen alleine zu Fuß auf den Weg nach Hause machen. Laut Google Maps beträgt die Strecke, je nach Route, rund sieben Kilometer.

Unternehmen entschuldigt sich bei Vater und Tochter

"Unfassbar. Man kann doch kein Kind in der Dunkelheit stehen lassen. Der Fahrer wusste doch, dass meine Tochter alleine unterwegs war. Ich würde auch keine 25-Jährige nachts aus der Bahn schicken, geschweige denn ein Kind ", zitiert RP Online den fassungslosen Vater.

Der Mann beschwerte sich mehrfach bei der NEW, erhielt zunächst aber keine Antwort oder Entschuldigung. Nachdem sich die Rheinische Post an das Unternehmen gewandt hatte, ließ eine Stellungnahme allerdings nicht lange auf sich warten. "Der Vorfall mit der Linie 007 hat sich leider wie geschildert zugetragen. Das heißt, seitens der NEW mobil und aktiv sind diverse Fehler passiert. Wir bedauern dies sehr“, erklärte eine Sprecherin. Weiter heißt es, ein neuer Verkehrsmeister bei der NEW mobil & aktiv habe den verspäteten Bus irrtümlich aus der Linie genommen und vergessen, das angekündigte Ersatzfahrzeug zu bestellen.

Auch bei Roland B. und seiner Tochter hat man sich inzwischen entschuldigt, den Fehler eingeräumt und als Entschädigung Freikarten für ein Schwimmbad angeboten.