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Nachbarn fangen Zweijährigen mit Matratze

Aus Verzweiflung: Vater wirft Sohn bei Brand aus dem Fenster

Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Premnitz (Brandenburg) am gestrigen Montagabend ist es zu dramatischen Szenen gekommen. Weil er keinen Ausweg aus seiner in Flammen stehenden Wohnung finden konnte, warf ein Vater seinen zwei Jahre alten Sohn aus Verzweiflung aus einem Fenster im vierten Stock.

"So etwas habe ich in meinen 30 Dienstjahren noch nicht erlebt"

Als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf, standen die Räumlichkeiten eines Anwohners bereits lichterloh in Flammen. Der junge Mann konnte sich an ein Fenster retten - mit seinem zwei Jahre alten Sohn auf dem Arm.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll der 21 Jahre alte Vater seinen Sohn aus Verzweiflung fallen gelassen haben, um das Kind irgendwie aus der Flammenhölle zu befreien und ihm zumindest eine Chance auf Rettung zu ermöglichen. Nachbarn sollen den kleinen Jungen dann unten vor dem Haus mit einer Matratze aufgefangen haben, die sie aus einem Sperrmüllhaufen ziehen konnten. Der Zweijährige wurde zwar verletzt, überlebte aber.

"So etwas habe ich in meinen 30 Dienstjahren noch nicht erlebt, die Familie hatte großes Glück", wird Stadtbrandmeister Olaf Thiem von der Feuerwehr Premnitz in der Bild-Zeitung zitiert.

Vater rettete sich auf Fensterbank

Der Vater des Kindes  konnte sich selbst auf eine Fensterbank retten. Von dort wurde er von der Feuerwehr mit einer Drehleiter in Sicherheit gebracht. Der 21-Jährige erlitt leichte Brandverletzungen.

Der Mann und sein Sohn sollen sich außerdem, ebenso wie weitere Hausbewohner, Rauchgasvergiftungen zugezogen haben. Auch ein Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz verletzt.

Die insgesamt 32 Anwohner des Mehrfamilienhauses seien vorerst in einer nahe gelegenen Turnhalle untergebracht worden, heißt es in dem Bericht der Bild weiter.