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Äpfel, Gurken & Co. kann man bald lose kaufen

Weniger Plastik: Discounter reagieren auf wütende Kunden

Immer wieder stehen Discounter in Deutschland aufgrund ihrer Verpackungspolitik in der Kritik. Nun reagieren Aldi und Lidl auf den Kundenwunsch, Gemüse und Obst nicht mehr unnötig abgepackt zu verkaufen.

Obst- und Gemüseabteilung voller Plastik

Während Plastiktüten in den meisten Supermärkten und Discountern inzwischen von der Kasse verbannt wurden, sind in der Obst- und Gemüseabteilung nach wie vor unnötig viele Plastikverpackungen zu sehen. Zahlreiche Gurken, Pfirsiche und Äpfel liegen in Styroporschalen und Plastikfolie verschweißt in der Auslage – ganz zum Ärger der Kunden. Laut einer Studie der Marktforscher von Nielsen gaben 61 Prozent der befragten Verbraucher an, dass sie sich für die Zukunft sparsame Verpackungen wünschen.

Graspapier- und Zuckerrohrschalen für Tomaten

Die großen Discounter wollen nun reagieren. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, soll lose Ware in Zukunft eine größere Rolle spielen. "In Zukunft wollen wir diesen Anteil weiter ausbauen", sagte ein Lidl-Sprecher. "Generell ist es unser Ziel, den Anteil unverpackter Obst- und Gemüseartikel sukzessive zu erhöhen, um einen Beitrag zur Reduktion von Verpackungsmaterial zu leisten", erklärte Aldi Nord gegenüber der "Wirtschaftswoche". Auch Aldi Süd plane in diese Richtung. Hinzu komme ein Test, indem das Unternehmen im zweiten Quartal des Jahres Graspapier- und Zuckerrohrschalen für Bio-Tomaten einsetze.

In Frankreich ist man hier übrigens schon weiter. Dort hat man Plastiktüten aus dem Gemüse- und Obstabteilungen längst verbannt. Bis 2020 ist es sogar vorgesehen, Plastikgeschirr und Kunststoffbecher gänzlich verschwinden zu lassen.

Quelle: Stern