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Altpapier, Restmüll oder gelber Sack?

In welcher Tonne werden Kassenbons eigentlich richtig entsorgt?

Mit der Kassenbon-Pflicht sehen sich aktuell viele Verbraucher nach dem Einkauf mit jeder Menge Belege konfrontiert, die oftmals direkt im Müll landen. Doch in welche Tonne gehören die eigentlich?

Grund und Auswirkung der Neuregelung

Das „Gesetz zum Schutz von Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen“, das am 01. Januar 2020 in Kraft getreten ist, hat zur Folge, dass nun bundesweit eine Kassenbon-Pflicht gilt. Im Fokus dieser Neuerung steht das Erkennen und Unterbinden von Steuerhinterziehung.

Für den Einzelhandel bedeutet das jedoch einen enormen Mehraufwand. Allein in diesem Jahr wird mit etwa zwei Millionen Meter zusätzlichen Kassenbons gerechnet. Aus ökologischer Sicht wird hierzulande Kritik laut, denn viele Verbraucher entsorgen die Belege direkt nach dem Erhalt und das in der Regel falsch. Der Großteil wandert in die Altpapiertonne, gehört jedoch in den Restmüll.

Was macht die Bons so bedenklich?

Die Mehrzahl der ausgestellten Quittungen wird auf Thermopapier gedruckt und zusätzlich mit der Chemikalie Bisphenol A beschichtet. Landen derartige Kassenzettel im Papiermüll, besteht die Gefahr, dass der Schadstoff an die Umwelt abgegeben wird.

Wie macht sich der Unterschied bemerkbar?

Bons mit einer Thermobeschichtung fühlen sich glatter an als herkömmliche Papierbelege. Außerdem verfügen sie über eine glänzende Oberfläche. Im Übrigen sollte Bisphenpol A als Beschichtung für Kassenzettel in diesem Jahr europaweit verboten und durch Bisphenol S ersetzt werden. Doch auch diesem Ersatzstoff wird eine negative Auswirkung auf Mensch und Natur zugesprochen, weshalb er ebenfalls nicht in den Recycling-Kreislauf gelangen darf.

Ob es langfristig eine digitale Lösung für den Bon-Wahnsinn geben wird, bleibt abzuwarten. Bis dahin muss die Beleg-Pflicht wohl oder übel geschluckt werden.

Quelle: My Homebook