Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Baden-Württemberg: Ulm

Zöllner entdecken bei Kontrolle Hundewelpen aus Serbien

Immer wieder tauchen im Internet Anzeigen zu Hundewelpen auf, die zu Schnäppchenpreisen angeboten werden. Meist handelt es sich aber um Vierbeiner aus Süd- oder Osteuropa, die von reisenden Händlern illegal in Deutschland veräußert werden sollen. Erst diese Woche entdeckten Zollbeamte einen jungen Staffordshire Terrier in einem Transporter.

Kleiner Staffordshire Terrier in Transporter entdeckt

Am MIttwoch haben Zollbeamte einen kroatischen Transporter auf der Autobahn 8 in Höhe Gruibingen kontrolliert und dabei einen Staffordshire Terrier Welpen entdeckt. Das sieben Wochen alte Tier stammt ursprünglich aus Serbien und durfte wegen fehlender Impfungen und der Rasseneigenschaft nicht nach Deutschland eingeführt werden.

Der Hund war für eine Privatperson aus dem Raum Stuttgart bestimmt und wurde wahrscheinlich über das Internet bestellt.

Die Beamten haben das zuständige Veterinäramt informiert. Gegen den 34-jährigen Fahrer wird wegen Verstoßes gegen Einfuhrbestimmungen sowie des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt. Da er ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs war, schalteten die Zollbeamten außerdem die Polizei ein.

Vorsicht vor günstigen Welpen aus dem Internet

Niedrige Preise bei reinrassigen Welpen haben meist nur einen Grund: Es wird mit Tierliebe und Mitleid Geld gemacht. Und das zum Leidwesen der Tiere. Viele der Hunde sind krank. Sie werden in "Hinterhofzuchtanlagen" geboren, sind mit Tollwut und Parasiten infiziert, werden viel zu früh von der Mutter getrennt und tragen Erbkrankheiten in sich. Dadurch ist die Lebenserwartung meist nicht hoch.

So wird aus dem vermeintlichen Schnäppchen in der Regel ein teures Unterfangen mit enormen Folgekosten für Tierarztbesuche. Im Einzelfall kann der Welpe auch beschlagnahmt werden.

Folgende Tipps solltest du beim Hundekauf beachten

Informieren!

Wer sich vor dem Hundekauf im Internet, bei Verbänden oder bei Bekannten gründlich informiert, merkt schnell, warum ein Hund von seriösen Züchtern oder Privatpersonen einen höheren Preis hat. Hier kommt jeder Cent dem Wohl des Tieres zu gute. Egal ob es sich um einen Rassehund oder Mischling handelt.

Wer seinen Welpen von einem Züchter kaufen will, der kann sich auch über diesen informieren. Viele haben eigene Homepages mit Impressum auf denen sie ihre Arbeit und ihre Würfe präsentieren. Hier ist oft sogar der Stammbaum des Muttertiers nachzulesen.

Fragen stellen!

Ein seriöser Züchter gibt bereitwillig Auskunft zur Herkunft des Welpen, kann genauestens über die Umgebung des jungen Tieres in  den ersten Wochen nach der Geburt informieren und gibt auch seinen Namen und seine Adresse an. Viele Züchter sind in Verbänden organisiert und können das auch nachweisen. Hunde können problemlos vor Ort besichtigt werden.

Jeder Vierbeiner hat Papiere, ein Heimtierausweis ist obligatorisch  und muss Nachweise über die Impfungen und den Chip des Hundes enthalten - Im Zweifel beim ausstellenden Tierarzt nachfragen!

Überprüfen!

Wer einen Welpen kaufen will, der schaut sich die Haltungsbedingungen vor Ort selbst an.

Ermöglicht der Züchter oder private Verkäufer keinen Zugang zu den Elterntieren, den Geschwistern oder der Umgebung der Welpen, dann ist Vorsicht geboten.

Wer seriös mit Tieren handelt, tut dies nicht aus dem Kofferraum heraus oder beim ersten Kontakt im Bahnhof oder an der Straße. Er will sicher gehen, dass es die Welpen es beim neuen Besitzer  auch gut haben und sich Hund und zukünftiges Herrchen auch  verstehen.

Adoptieren!

Es muss nicht immer ein Welpe sein. In den Tierheimen suchen  viele tolle, erwachsene Tiere nach einem neuen Zuhause.

Quelle: Hauptzollamt Ulm / Polizei