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Rheinland-Pfalz: Idar-Oberstein

Hund in RLP schwer misshandelt: 15-Jähriger wird zum Helden

Ein 15-Jähriger hat am frühen Freitagabend beobachtet, wie ein Mann auf einen kleinen Hund in Idar-Oberstein am Zimmerplatz mehrfach eingetreten hat. Der Teenager reagierte richtig und alarmierte die Polizei.

15-Jähriger schaut nicht weg und rettet misshandelten Hund

Kinder spielten am Freitagabend in Idar-Oberstein, während ein Mann mehrfach auf seinen Hund eintrat und ihm Schmerzen zufügte. Ein 15-Jähriger wurde laut der Nahe-Zeitung auf das Szenario aufmerksam und alarmiere die Polizei. Wenig später trafen die Beamten ein und beschlagnahmten das Tier.

Der Vierbeiner wurde der Leiterin des Idar-Obersteiner Tierheims Oberstmuhl übergeben. Der Zustand der Französischen  Bulldoge ist erschreckend. Sein ganzer Körper ist mit Wundern übersäht. Die Tierschützerin sagte gegenüber der Zeitung: „Er ist eigentlich rundum rohes Fleisch. Flöhe und Milben sind dafür verantwortlich. Er wurde nie gepflegt. Es wurde Anzeige erstattet. Der Halter ist bekannt“, schrieb die Tierheimleiterin auf Facebook.

Frankie erholt sich von Tag zu Tag mehr

Die Tierheim-Mitarbeiter tauften den Vierbeiner Frankie und stellten ihn zunächst einem Veterinär vor. Über Facebook posteten die Angestellten Fotos von der Französischen Bulldoge: Tabletten, ein Spezialshampoo und gutes Futter zeigten direkt erste Erfolge. Dem Vierbeiner geht es von Tag zu Tag besser. Nun müssen die  Verletzungen heilen, dann werde Frankie kastriert, und zum Zahnarzt muss er auch noch. Ein abstehender Eckzahn muss entfernt werden.

Viele Menschen wollen dem gequälten Hund mit dem treuen Blick helfen: Anfragen zur Aufnahme der Bulldogge kamen aus ganz Deutschland und sogar aus Frankreich.

Auch Care-Pakete und andere Spenden wurden dem Tierheim übergeben: Diese sollen aber gerecht verteilt werden, damit auch andere tierische Bewohner etwas davon haben, die durchaus ähnlich Dramatisches hinter sich haben, erklären die Mitarbeiter.  

Teenager erhält Drohpost von früherem Besitzer

Der Teenager, der viel Mut bewiesen hat, soll vonseiten des Tierheims demnächst geehrt werden: „Das hat er verdient. Er hat vorbildlich gehandelt“, sagte die Leiterin. Der 15-Jährige mag den Hype um seine Person allerdings nicht so gern. Für ihn war das ganz einfach: Er hasst Ungerechtigkeit. Und wenn ein Tier oder ein Mensch bedroht wird, müsse man halt helfen, sagt er.

Die Familie habe laut der Nahe-Zeitung allerdings auch Drohpost von dem ehemaligen Tierbesitzer und dessen Freundin erhalten. Die Kripo Idar-Oberstein hat die Ermittlungen aufgenommen.

Quelle: Nahe-Zeitung