Hitze gefährdet unsere Christbäume
Wegen der hochsommerlichen Temperaturen droht uns möglicherweise ein Christbaum-Debakel. Viele Bäume sind nach Wochen fast ohne Regen bereits ausgedörrt und vermutlich nicht mehr zu retten.
Wegen der hochsommerlichen Temperaturen droht uns möglicherweise ein Christbaum-Debakel. Viele Bäume sind nach Wochen fast ohne Regen bereits ausgedörrt und vermutlich nicht mehr zu retten.
Steht unser besinnliches Weihnachtsfest mit Tannenbaum auf der Kippe? Der diesjährige Hitze-Sommer sorgt zumindest dafür, dass es nicht gut um unsere potenziellen Christbäume steht. Sowohl Neuanpflanzungen in Ost- als auch in Norddeutschland sind teilweise bis zu 100 Prozent vertrocknet, erklärt Martin Rometsch vom Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger der Deutschen Presseagentur. Millionen der drei- bis vierjährigen Nordmanntannen sind betroffen. Die diesjährige Ernte ist aber nicht in Gefahr, denn ein Christbaum darf mindestens zehn Jahre lang wachsen, bis er geschlagen wird und in den Verkauf kommt. In acht bis zehn Jahren könnten dann aber aufgrund der diesjährigen Hitze einige Engpässe drohen.
„Die Auswirkungen der diesjährigen Trockenheit werden wir in der Branche merken“, erklärt Rometsch im Interview mit der Deutschen Presseagentur. Die betroffenen Betriebe müssen mit Verlusten von etwa 10.000 Euro pro Hektar rechnen, denn das Setzen von neuen Pflanzen bedeutet doppelte Arbeit und doppelte Kosten. Eigentlich müsste man die Bäume in so einem heißen Sommer Tag und Nacht bewässern – aber das ist laut Rometsch viel zu teuer. Das könnten nur die kleinen Betriebe leisten, die ihre Bäume im Direktverkauf anbieten. Die Hitzeperiode macht aber nicht nur den jungen, sondern auch den älteren und erntereifen Tannenbäumen zu schaffen. Sie können unter Umständen einen Sonnenbrand erleiden. Dieser ist an der Verfärbung der Nadeln erkennbar.
Wegen der sandigen Böden ist der Wassermangel vor allem in Ost- und Norddeutschland ein Problem. Andere Regionen mit eher schwereren Böden kommen mit der Hitze zwar besser klar, aber überall wird der Regen sehnlichst erwartet, sagte Eberhard Hennecke, Vorstand der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Nordrhein-Westfalen. Ob das die Ernte noch einmal retten kann und die Preise so stabil bleiben, wird erst im September absehbar sein. Eine Nordmanntanne hat im vergangenen Jahr pro Meter rund 18 bis 23 Euro gekostet. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 23 Millionen Christbäume verkauft. Davon stammen rund 85 Prozent aus inländischem Anbau.
Quelle: Express