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Wenige Handgriffe lösen das Problem

Was tun, wenn die Holztreppe knarrt und quietscht?

Eine knarrende Treppe hat ihren ganz eigenen Charme. Die Geräusche können auf Dauer jedoch auch als störend empfunden werden. Vor allem Menschen mit einem leichten Schlaf werden nachts schnell wach, wenn zum Beispiel ein Familienmitglied durch das Haus oder die Wohnung geistert. Mit ein paar Tricks können Stufen jedoch „entknarrt“ werden...

Holz arbeitet

Holz ist ein organisches Material. Es verändert sich stetig und „arbeitet“ quasi vor sich hin. Dieser Prozess ist abhängig von der Umgebungstemperatur und der Raumfeuchtigkeit. So ist es also völlig normal, dass Abstände zwischen Holzteilen von Treppen und Dielen größer werden, Fugen und Ritze entstehen und infolgedessen Geräusche zu hören sind. Vor allem bei freistehenden und Holztreppen älteren Semesters ist das der Fall.

Wer sich von dem Knarzen gestört fühlt (und handwerklich geschickt ist), kann Abstände verringern und Fugen schließen. Es gibt mehrere Maßnahmen, die jeweils abhängig von Lage und Bauart der Treppe sind. Grundsätzlich sollte man jedoch wissen, dass sich Holztreppen nach dem „Entknarren“ erneut oder an anderer Stele verziehen können. 

Problemstelle finden

Zuerst einmal muss der Ursprung des Übels gefunden werden.Oft sind mehrere Stufen auf einmal betroffen.

Meist entstehen die Geräusche zwischen der Tritt- und Setzstufe, als den waagrechten und senkrechten Teilen einer Stufe. Oder aber zwischen Treppenstufe und -wange, also der seitlichen Begrenzung. Um die Stelle ausfindig zu machen, geht man die Treppe auf und ab. Der Randbereich sollte bei der Begutachtung ebenfalls einbezogen werden. Dort, wo das Geräusch besonders deutlich zu hören ist, kann im nächsten Schritt „entknarrt“ werden.

Spalt aufkeilen

Hat man die Stelle lokalisiert, muss der Spalt zwischen den Holzteilen vergrößert werden. Dieser Vorgang nennt sich Aufkeilen. Dabei kann ein Keil oder ein Hebel zum Einsatz kommen. Abhängig ist das jedoch von der Bauart der Treppe. Die drei Methoden gibt es:

Methode 1: Man setzt einen kleinen Holzkeil in die Lücke an der vorderen Kante von Tritt- und Setzstufe. Um diesen richtig zu platzieren, nutzt man einen Hammer und klopft den Keil anschließend in den Spalt.

Methode 2: Man spreizt zwei verschiebbare und keilförmige Holzteile gegeneinander und klopft diese zwischen der oberen Stufenwulst und der unteren Trittstufe fest. Sowohl an der Vorder- als auch Rückseite. Die beiden Keile liegen dabei an der Setzstufe an. Mit seitlichen Hammerschlägen auf die Holzkeile wird die obere Trittstufe angehoben und der Spalt vergrößert.

Methode 3: Man baut sich aus einem Holzklötzchen und einer ausreichend langen Leiste einen Hebel, den man anschließend unterhalb der Wulst einspreizt. Durch dieses Vorgehen vergrößert sich die Lücke ohne großen Krafteinsatz. Allerdings sollte man bei dieser Methode zu zweit vorgehen.

Für das „Entknarren“ gibt es drei Möglichkeiten

Variante1: Hat man es geschafft, die Fuge um wenige Millimeter aufzuspreizen, hat man nun die Möglichkeit, der Holztreppe das Knarren und Quietschen zu entlocken. Machbar ist das durch das Einspritzen von Acryl oder Silikon. Wenn möglich sollte farbloses Silikon verwendet werden. Im Vergleich zu Silikon ist Acryl zwar überstreichbar, jedoch weniger elastisch.

Variante 2: Außerdem kann man die Setzstufe von unten festschrauben. Die Schraube wird dabei von unten durch Tritt- und Setzstufe gedreht. Vorbohren aber bitte nicht vergessen! Nägel eigenen sich im Übrigen nicht dafür. Sie haben einen zu geringen Auszugswiderstand. Schrauben lassen sich zudem bei Bedarf nachjustieren.

Variante 3: Die dritte und letzte Möglichkeit ist die aufwendigste, jedoch effektivste. Dabei schraubt  man eine Holzleiste von hinten so an die Setzstufe, dass sie von unten an die Trittstufe stößt und diese oben hält. Oder aber man schraubt einen Metallwinkel von hinten an die entsprechende Kante an.

++ Wer handwerklich geschickt ist und Spaß am Heimwerken hat, kann sich dem Problem selbst annehmen. Bevor man jedoch Schaden an Treppe, oder womöglich an sich selbst, anrichtet, sollte besser  ein Fachmann hinzugezogen werden! ++ 

Quelle: My Homebook