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Was nützen bekannte Hausmittel?

Endlich Schluss mit Marderschäden am Auto?

Sie sind klein, sehen irgendwie süß aus und richten dennoch Jahr für Jahr Millionenschäden an Autos an: Marder. Damit ihre Bisse bald der Vergangenheit angehören, soll der Bereich unter der Motorhaube noch mardersicherer gemacht werden. Schaffen möchte dies ein Forschungsprojekt der TU Braunschweig.

Mehr als 60 Millionen Euro Schaden pro Jahr

Man steigt morgens in sein Auto, will möglichst schnell los und es tut sich nichts. Schuld ist mal wieder ein Marder, der sich nachts unter der Motorhaube zu schaffen gemacht hat. Jährlich werden mehr als 200.000 Schadensfälle gemeldet, die auf die Tiere zurückgeführt werden können.

"Nach unseren Berechnungen verursachen Marder an Kraftfahrzeugen einen jährlichen Schaden von mehr als 60 Millionen Euro", so die Sprecherin vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Ein Forschungsprojekt soll Abhilfe schaffen

Im Detail geht es darum zu klären, welche Arten von Kabeln und Schläuchen für die nachtaktiven Tiere besonders uninteressant sind. Dabei kommen die verschiedensten Materialien zum Einsatz. Von Gummi, über Silikon, PVC, Polyethylen und auch Schläuchen aus Teflon und Stahl.

Am Ende ist eine Sache klar: Je kleiner der Schlauch oder das Kabel, umso verlockender für den Marder, so Susann Parlow, die das Forschungsprojekt im Rahmen ihrer Masterarbeit an der TU Braunschweig leitet. Außerdem würden die Tiere Kabel und Schläuche aus Metallgeflecht nicht kaputt kriegen, doch eine komplette Umrüstung sei noch zu kostspielig, so Parlow weiter.

In Zeiten der E-Autos ist die Marderabwehr noch wichtiger geworden. Ein Biss reicht und die gesamte Elektronik ist hinüber. Der ADAC rät deshalb eine Ummantelung wichtiger Kabel und Schläuche. Im besten Fall sogar eine komplette Abschottung des Motorraums.

Warum beißen Marder überhaupt in Kabel und was hilft wirklich?

Wer bisher dachte, dass altbekannte Haushaltsmittel wie Hundehaare, Mottenkugeln, WC-Steine oder ähnliche Duftstoffe die nächtlichen Störenfriede verjage, der liegt leider falsch.

Der ADAC rät eine ausgiebige Fahrt im Regen oder eine Motorwäsche, um Duftstoffe aus dem Motorraum zu verbannen. Blöd nur, dass Marder sich schnell auch an üble Gerüche gewöhnen und sich dadurch nicht stören lassen.

Ultraschall- und Elektroschockgeräte als Marderschreck funktionieren zwar, sind aber nur geduldet und erlaubt, wenn sie serienmäßig in Fahrzeugen verbaut sind oder es speziell auf Marder ausgerichtete Geräte sind, die die Tiere nicht unnötig quälen und professionell nachgerüstet werden.  Da ist Vorsicht geboten!

Quelle: T-Online / ADAC