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Pilotprojekt "PaketFuxx" von Hermes soll ausgeweitet werden

Mit Paket-Annahme für Nachbarn Geld verdienen!

Wer kennt es nicht? Man erwartet ein Paket, ist aber nicht zu Hause, wenn es geliefert wird. In diesem Fall ist man dankbar, wenn die Nachbarn das Paket annehmen. Und die sollen künftig dafür belohnt werden. Der Paketversand Hermes zahlt speziellen Paket-Annehmern 30 Cent pro zugestelltem Paket.

„PaketFuxx“-Prinzip eine „professionalisierte Nachbarschaftshilfe“

Millionen Pakete werden täglich von A nach B transportiert, doch oft besteht das Problem für die Paketboten, dass die Empfänger nicht zu Hause sind. Dies bedeutet unnötige Fahrten für die Zusteller sowie zusätzliche Wege für die Empfänger. Um dem Problem entgegenzuwirken und das Angebot neben Paketshops zu erweitern, startete der Paketzulieferer Hermes in verschiedenen Großstädten ein Pilotprojekt mit dem Namen „PaketFuxx“.

Jede Privatperson kann zum „PaketFuxx“ werden, wenn sie regelmäßig für andere die Pakete annimmt. Mit der Annahme kann man sich sogar etwas dazu verdienen. Hermes zahlt einen kleinen Betrag von 30 Cent als Entlohnung, wenn ein fremdes Paket entgegengenommen wird, berichtet das Technikmagazin "Chip.de".

In Nürnberg soll das Projekt bereits ein solcher Erfolg gewesen sein, dass Hermes sein Pilotprojekt auf Berlin, Leipzig und Dresden ausweiten soll. Hermes-Kunden können dann in diesen Großstädten auswählen, ob sie ihre Pakete an die eigene Adresse, eine Lieferstation oder an einen „PaketFuxx“ geliefert haben möchten. Das Projekt soll zum einen gewährleisten, dass die Sendung den Empfänger schneller erreicht und zum anderen möchte Hermes damit seinen ökologischen Fußabdruck verbessern, heißt es bei "Chip" weiter. Der Zusteller müsste somit keinen zweiten Anlauf starten das Paket abzuliefern, was oft mit Umwegen verbunden ist.  

Die Vergütung von 30 Cent pro zugestelltem Paket – egal ob von Hermes, DHL oder anderen Anbietern - kann sich der „PaketFuxx“ selbst in die Tasche stecken oder er entscheidet sich, den Betrag direkt für ein Umweltschutzprojekt zu spenden.  

So wird man „PaketFuxx“

Wer tagsüber zu Hause ist und für andere Pakete annehmen möchte, der lädt sich die „PaketFuxx“-App runter und registriert sich dort. Hat man eine Sendung für andere angenommen, vermerkt man dies in der App – als Nachweis. Nach Bild-Angaben führt Hermes vorab einen „Sicherheits-Check“ der Personen durch, die als „PaketFuxx“ infrage kommen.

Die Paket-Besteller können indessen auf einer Karte in der App sehen, wo die „PaketFüxxe“ wohnen und wie sie heißen. Diese Angaben geben sie bei der Bestellung im Feld Adresszusatz bzw. Lieferaderesse ein. Nach erfolgreicher Zustellung sieht der Kunde in der App, wann das Paket beim „PaketFuxx“ eingegangen ist und somit abholbereit ist.

Pilotprojekt hat einen Haken

Wer Probleme damit hat, seine privaten Daten wie Namen und Adresse in der App zu veröffentlichen, sollte sich zweimal überlegen, ob er ein „PaketFuxx“ wird, denn es ist nicht garantiert, dass nur Paket-Besteller künftig an der Haustüre klingen werden. Zudem heißt es auf der Website von Hermes: „Falls mal eine Bestellung zurückgeht, können bezahlte Hermes-Retouren auch abgegeben werden“, berichtet die "Bild". Die bedeutet, man nimmt die Pakete nicht nur an, im Zweifel muss man sich auch darum kümmern, dass der Hermes-Bote sie auch wieder mitnimmt, heißt es bei der „Bild“. Werden Pakete nicht innerhalb von zehn Tagen abgeholt, darf der „PaketFuxx“ sie zurückschicken.