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So klappt es!

So wirst du Schädlinge im Rasen los!

Saftig grün und dicht bewachsen – so muss ein schöner Rasen aussehen. Allerdings ist er auch ziemlich empfindlich. Entstehen plötzlich braune Flecken oder das Gras löst sich vom Boden, dann könnte ein Schädling daran schuld sein. Um nicht bald einen Acker vorzufinden, musst du nun so vorgehen...

Schädlingen vorbeugen: Gute Pflege ist das A und O

Einer der Hauptschädlinge für den Rasen ist der Gartenlaubkäfer. Die Weibchen legen ihre Eier in Erdlöchern im Rasen ab. Die schlüpfenden Larven des Gartenlaubkäfers ernähren sich dann von den Graswurzeln. Dadurch vertrocknet der Rasen und es bilden sich kahle Stellen. Die Schäden kommen meist zwischen Ende Juli und Anfang Oktober zum Vorschein. Am einfachsten schützt man seinen Garten vor diesem Schädling, in dem man ihn sehr gut pflegt. Je dichter die Grashalme wachsen umso schwieriger wird die Eiablage für die Weibchen.

Wiesenschnake sorgt für Schäden

Ein weiterer Schädling, der den Rasen angreift, ist die Wiesenschnake (Tibula). Ihre Larven ernähren sich am liebsten von Graswurzeln

Landen öfter mal Krähen und Stare auf dem Rasen, ist das ebenfalls ein guter Hinweis für einen Befall. Die Larven sind eine Leibspeise für Vögel und auch bei Wildschweinen und Dachsen stehen Tibula-Larven ganz oben auf der Speisekarte. Deshalb sind die angerichteten Schäden durch Fressfeinde der Larve meist größer.

Laut DRG lässt sich die Larvenpopulation um bis zu 30 Prozent reduzieren, wenn man mit einer Stachelwalze über den an der Oberfläche feuchten Rasen geht. Dabei werden einige Larven aufgespießt.

Wer schon früher reagieren möchte, kann im Frühling Kalkstickstoff auf dem Boden ausstreuen und so den Larvenbefall um 40 bis 60 Prozent reduzieren. Dabei sollte der Boden feucht sein und eine Temperatur von drei bis acht Grad haben. Ein weiterer guter Tipp ist der Einsatz des Stechmückenmittels Bacillus thuringiensis israelensis (Bti). Das vom Bakterium produzierte Protein ist für viele Mückenlarven tödlich.

Wiesenschnaken- und Käferlarven mit Nematoden bekämpfen

Nematoden sind winzige, fadenförmige Bodenlebewesen und sind natürliche Gegenspieler vieler Insektenlarven und leben in den oberen Bodenschichten. Die Fadenwürmer werden einfach mit dem Gießwasser in den Boden gegeben. Sie sorgen dafür, dass die Larven absterben. Die beste Zeit für diese Maßnahme ist von August bis Mitte September. Obwohl noch keine Schäden im Herbst sichtbar sind, muss dann die Bekämpfung stattfinden, denn nur die jungen Larven im 1. Larvenstadium (September/Oktober) sind für Nematoden anfällig. Ein Schaden wird meist erst im Frühjahr sichtbar, wenn die Larven dicht unterhalb der Grasnarbe fressen. Dann ist ein Einsatz von Nematoden allerdings nicht mehr möglich.

Vorbeugend sollte das Grün laut der Deutschen Rasengesellschaft (DRG) während des Käferflugs im Mai nicht zu kurz geschnitten werden. Das kann die Larvenbildung um 40 bis sogar 70 Prozent verringern.

Es kann außerdem hilfreich sein, die Lücken im Rasen ganz gezielt zu bewässern und so abzukühlen. Das Eingraben eines Rasenschutzgitters beim Anlegen des Rasens hilft ebenfalls, ist aber kosten- und arbeitsintensiv. Wenn das alles nicht funktioniert, bleibt nur noch der Austausch des Rasens, damit der Zyklus unterbrochen wird. Der Rasen sollte dafür am besten im Spätsommer abgefräst und dann neu angelegt werden.

Weitere Schädlinge unter der Oberfläche

Auch Purzelkäfer und Maikäfer können für Rasenschäden verantwortlich sein. Purzelkäferlarven befinden sich immer ab September für rund zwei Jahre in der Erde. Sie können wie Gartenlaubkäferlarven mit Nematoden behandelt werden. Gegen die Engerlinge der Maikäfer ist kaum ein Kraut gewachsen. Hier wird lediglich dazu geraten, den Boden immer wieder aufzulockern und die dann an der Oberfläche auftauchenden Larven einzusammeln. 

Quelle: T-Online