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Hoppel-Häschen dank Smartphone

Handy-Nutzung verändert unseren Geh-Stil

Wir schauen ständig drauf – auch wenn wir zu Fuß unterwegs sind. Die Rede ist von unseren Smartphones. Jetzt haben Forscher in einer Studie herausgefunden, dass wir unseren Geh-Stil verändern, wenn wir als Fußgänger aufs Handy schauen. Und das kann gesundheitliche Auswirkungen haben.

Hoppeln wie Häschen

Laut einer Studie der Universität Cambridge, entwickeln Handy-Nutzer eine spezielle Gangart, wenn sie unterwegs ihr Mobiltelefon benutzen. Sie hoppeln wie ein Häschen, um zu vermeiden, beim Gehen über Hindernisse zu stolpern. Für das Forschungsprojekt waren 21 Teilnehmer mit Augenerfassung und Bewegungssensoren ausgestattet, während sie beim Gehen ihr Smartphone benutzten. Alle Testpersonen schauten während der Erfassung deutlich seltener und vor allem kürzer an den Boden. Dabei machte es keinen Unterschied, ob telefoniert, gesimst oder gesurft wurde. Jeder der Teilnehmer reagierte auf Hindernisse bis zu 40 Prozent langsamer und der vorangehende Fuß wurde bei Hindernissen jeweils höher gehoben als normalerweise. Durch diesen Gehstil sieht es so aus, als würden die Personen hoppeln – wie kleine Häschen eben.

Gesundheitliche Risiken und verringerte Aufmerksamkeit

Das Problem dabei: Durch die geringere Aufmerksamkeit für die Umwelt werden Hindernisse deutlich langsamer erkannt und Gefahren oft falsch eingeschätzt. Dadurch kann es deutlich leichter zu Unfällen kommen. Außerdem bildet sich vermehrt der sogenannte Textnacken – eine dauerhafte und schmerzende Schädigung der Wirbelsäule. Erkrankungen wie Arthritis, der sogenannte Handy-Arm mit Schmerzen vom Daumen bis in die Schultern, Sehnenentzündung und Karpaltunnelsyndrom tauchen bei exzessiver Smartphone-Nutzung ebenfalls vermehrt auf. Also lieber das Handy öfter mal aus der Hand legen.

Gehwege für Smartphone-Junkies

In vielen Städten wie zum Beispiel im belgischen Antwerpen gibt es bereits spezielle Gehwege für diejenigen, die ihr Handy nicht mal beim Gehen aus der Hand legen. So werden sie von Fahrradfahrern und anderen Fußgängern getrennt. Das soll Unfällen vorbeugen. Weltweit für Schlagzeilen gesorgt haben auch die „Bompeln“ in der bayerischen Stadt Augsburg. Das sind spezielle Boden-Ampeln für Smartphone-Zombies, damit sie nicht einfach unachtsam auf die Straße laufen.

Quelle: Techbook