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Kosten eindämmen oder ganz vermeiden

So senken Hausbesitzer Gebühren für Niederschlagswasser

Wenn es regnet, kostet das Hausbesitzer Geld! Was im ersten Moment vielleicht absurd klingt, ist einfach erklärt: Niederschlag, der auf das Grundstück fällt, fließt anschließend weiter in die Kanalisation. Somit handelt es sich um Abwasser, das sich Gemeinden durch eine Niederschlagswassergebühr bezahlen lassen. Doch es gibt Möglichkeiten, diese Kosten zu senken oder sogar vollständig zu umgehen.

Regen kostet Geld!

Öffnet Petrus die Schleusen, wird für Immobilienbesitzer die sogenannte Niederschlagswassergebühr fällig. Soll heißen: Trifft Regenwasser auf das Grundstück und dort versiegelte Flächen, wird es anschließend in das öffentliche Abwassersystem weitergeleitet. Und das lassen sich Kommunen bezahlen.

Die Gebühr ist ein Teil der Abwassergebühr, erklärt die Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung. Um diese Kostenstelle zu verringern oder sogar  ganz einzusparen, bedarf es lediglich einer klugen Planung...

Wie werden die Gebühren berechnet?

Unter versiegelte Flächen fallen Terrassen, gepflasterte Wege, befestigte Pkw-Stellplätze, Dachflächen und Garagenzufahrten. Viele Gemeinden ermitteln mit Luftaufnahmen den Anteil dieser Flächen auf Grundstücken.

Derzeit beträgt die Gebühr je nach Region zwischen 0,71 und 0,76 Euro pro Quadratmeter. Die Höhe steht allerdings in Abhängigkeit von der Art der Bebauung auf dem Gelände. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus werden zwischen 150 bis 261 Euro pro Jahr fällig.

Kann man die Gebühren nun senken oder vollständig vermeiden?

Das gelingt nur, wenn das Regenwasser auf dem Grundstück bleibt und nicht in die Kanalisation geleitet wird. Nur wenn das der Fall ist, müssen Hausbesitzer keine Niederschlagswassergebühr bezahlen.

Welche Möglichkeiten der Einsparung gibt es?

Möglich macht das eine gezielte Regenwasserversickerung. Der Niederschlag muss abgefangen und in Gräben oder Mulden geleitet werden. Neben der Kosteneinsparung wertet die entstehende, kleine hügelige Landschaft außerdem die Gestaltung des Gartens auf.

Eine Regenwassernutzungsanlage mit unterirdischer Zisterne ist ebenfalls eine Möglichkeit. Das Besondere an einer Zisterne ist außerdem, dass der Regen das ganze Jahr über gesammelt werden kann und anschließend für die Gartenbewässerung, Toilettenspülung oder Waschmaschine zum Einsatz kommt. So spart man nicht nur die Gebühren an die Kommune, sondern senkt gleichzeitig noch den Wasserverbrauch.

Lassen sich die Gebühren durch ein begrüntes Dach einsparen?

Je nach Aufbaudicke und Substrat, lässt sich durch eine Dachbegrünung 50 bis 90 des jährlichen Niederschlags speichern. In vielen Kommunen findet diese Maßnahme Akzeptanz, doch eben nicht überall.

Mancherorts gewährt die Gemeinde eine Einsparung von 50 Prozent der anfallenden jährlichen Gebühr. Es gibt aber auch Ortschaften, in denen es überhaupt keinen finanziellen Vorteil für Hausbesitzer gibt.

Quelle: T-Online