So gefährlich ist der Fuchsbandwurm wirklich
Der Fuchsbandwurm ist der wohl gefährlichste Parasit in Deutschland. Ein Befall kann für den Menschen nicht nur unangenehme gesundheitliche Folgen haben, sondern ohne Therapie tödlich verlaufen.
Der Fuchsbandwurm ist der wohl gefährlichste Parasit in Deutschland. Ein Befall kann für den Menschen nicht nur unangenehme gesundheitliche Folgen haben, sondern ohne Therapie tödlich verlaufen.
Der Fuchsbandwurm ist ein gefährlicher Parasit, der in erster Linie unter Füchsen und Nagetieren vorkommt, aber auch Menschen infizieren kann.
Der Parasit, der in Fachkreisen Echinococcus multilocularis heißt, wird Fuchsbandwurm genannt, weil er meist durch Füchse verbreitet wird. Dabei ist der Mensch ein Fehl-Zwischenwirt: Eigentlich legt es der Wurm darauf an, in Nagetiere zu gelangen, wo er sich vermehrt. Werden die befallenen Nager, beispielsweise Feldmäuse, dann von Füchsen gefressen, gelangen die Larven des Fuchsbandwurms in den Darmtrakt der Räuber und entwickeln sich dort zu kleinen Würmern, die dann Eier ausscheiden. Diese können dann auf Pilzen, Beeren oder Fallobst landen . „Über diese Lebensmittel können sich auch Menschen infizieren.“, sagt Dr. Philipp Zanger, Epidemiologe beim Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in Koblenz.
Im Menschen verursacht der Parasit die Krankheit Echinokokkose. Bei dieser Krankheit bilden sich Wucherungen, die im Körper ähnlich wie Krebs streuen und lebenswichtige Organe befallen können. Das tückische an diesen Wucherungen: Oftmals vergehen vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome zehn bis 15 Jahre. Erst dann verspürt der Patient Schmerzen im Oberbauch, fühlt sich schlapp, leidet unter Gewichtsverlust, Fieber und Blutarmut.
Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, kann das von den Wucherungen befallene Gewebe operativ entfernt werden.
Sucht ein Betroffener erst einen Arzt auf, wenn die Wucherungen (auch Finnengewebe genannt) schon deutlich zu sehen sind, kann ein Chirurg sie nicht mehr entfernen. Patienten werden dann mit Medikamenten behandelt, die das Wachstum des Finnengewebes hemmen, es aber meist nicht abtöten können. Mit fatalen Folgen: Die medikamentöse Behandlung hält 90 Prozent der Patienten etwa noch fünf Jahre lang am Leben.
Die Ansteckungsgefahr mit dem Fuchsbandwurm ist für Menschen gering. Zwar zeigen Ergebnisse des Landesuntersuchungsamts, dass in Rheinland-Pfalz beispielsweise etwa jeder vierte bis fünfte Fuchs vom Fuchsbandwurm befallen ist und die Eier an die Umwelt abgibt. „Dennoch ist diese Erkrankung beim Menschen zum Glück selten“, so Zanger.
Vorsichtshalber können Pilze und Beeren, die im Wald gesammelt werden, vor dem Verzehr bei mindestens 60 Grad fünf Minuten lang erhitzt werden, um die Eier zu töten.
Katzen und Hunde sollten regelmäßig entwurmt werden - denn fressen sie Mäuse, kann der Parasit auch sie befallen.
Quellen: Weather