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Südkorea: Seoul

Schwangerschaftsabbruch bei falscher Frau vorgenommen

Die Verwechslung von Patientendaten hat in einem Krankenhaus in Südkorea zu einer irrtümlichen Abtreibung bei einer Frau in der sechsten Schwangerschaftswoche geführt.

Ermittlungen wegen Pflichtvernachlässigung

Wie die Deutsche Presse-Agentur aktuell meldet, habe die Polizei im Seouler Stadtteil Gangseo Ermittlungen gegen einen Arzt und eine Krankenschwester wegen Pflichtvernachlässigung aufgenommen. Das berichteten zuvor auch das Blatt "The Korea Herald" und andere südkoreanische Zeitungen. Den beiden Beschuldigten wird vorgeworfen, die Identität der Schwangeren vor dem Eingriff nicht überprüft zu haben.

Betäubungsspritze statt Infusion

Der Zwischenfall ereignete sich den Berichten zufolge schon Anfang August dieses Jahres. Als die damals schwangere Frau, eine Vietnamesin, die Klinik aufgesucht habe, sei ihr gesagt worden, sie benötige eine Infusion. Stattdessen habe sie infolge einer Verwechslung von Patientenakte aber eine Betäubungsspritze bekommen.

Als sie wegen Blutungen einen Tag später wieder in das Krankenhaus kam, habe man ihr gesagt, ihr Fötus sei abgetrieben worden.

Abtreibungen sind in Südkorea illegal

Warum bei der anderen Frau ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen werden sollte, ging aus den Meldungen nicht hervor. In Südkorea ist eine Abtreibung, von Ausnahmen abgesehen, illegal.

Frauen, die abtreiben lassen, droht bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Ärzte, die einen solchen Eingriff durchführen, können mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden.

Quelle: dpa