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Firmen weiten Produktionspalette aus

Herstellung von Desinfektionsmittel statt Schnaps und Parfüm

Neben dem Großkonzern BASF in Ludwigshafen reagieren auch weitere Unternehmen auf die Coronakrise und erweitern ihre Produktionspalette: Statt Schnaps und Parfum soll nun auch Desinfektionsmittel hergestellt werden.

Produktion auf den medizinischen Bedarf umstellen

Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Markt an lebenswichtigen Produkten wie Desinfektionsmittel und Schutzmasken wegen der hohen Nachfrage leer gefegt. Darauf reagieren nun branchenfremde Firmen und stellen ihre Produktion um. Bereits seit Tagen arbeite die BASF daran, die Herstellung für Desinfektionsmittel auf die Beine zu stellen (wir berichteten). Für die sogenannte Aktion „Helping Hands“ werden die organisatorischen und technischen Weichen gestellt, damit ab Ende dieser Woche Krankenhäuser in der Metropolregion Rhein-Neckar kostenlos mit Hand-Desinfektionsmittel versorgt werden können.
 

Brennereien produzieren Desinfektionsmittel

Auch der Verband der Schweizer Brenner reagiert auf die Krise und sieht eine Erweiterung der Produktionspalette um Desinfektionsmittel als leichtes. Wer Schnaps brennen kann, kann auch Desinfektionsmittel herstellen, heißt es bei n-tv. Der Alkoholgehalt müsse nur dementsprechend auf 70 Prozent oder mehr erhöht werden, was kein Problem darstelle.

Erste Brennereien geben die Hygieneprodukte laut n-tv bereits an Direktkunden ab und haben Genehmigungen der Gesundheitsbehörden beantragt, um die Mittel in den Handel zu bringen. Auch Destillerien in den USA ziehen offenbar nach und bieten Hand-Desinfektionsmittel mit speziellen Duftnoten von Zitrone bis Aloe Vera oder Pina Colada an. Diese Veränderung in der Produktion helfe nicht nur, die Nachfrage nach einem wichtigen Hygieneprodukt zu sichern, sondern biete auch kleinen Unternehmen die Chance, die sinkende Nachfrage nach Spirituosen zumindest teilweise auszugleichen.

uch der Luxuskonzern LMVH und der Textilhersteller Trigema sind bereit, wegen des Coronavirus ihre Produktpalette dem medizinischen Bedarf anzupassen.
 

Zwölf Tonnen Hygienegel statt Parfum

Der reichste Mann Europas, LVMH-Boss Bernard Arnault, wies seine Parfüm- und Kosmetiksparte seines Konzerns an, Kapazitäten für "große Mengen hydroalkoholischer Gels" zur Verfügung zu stellen. Wie n-tv berichtet, sollen demnach nun Desinfektionsmittel in den Produktionseinheiten der Marken Christian Dior, Guerlain und Givenchy hergestellt werden. Zunächst sollen zwölf Tonnen Hygienegeld hergestellt werden, bei Bedarf später noch mehr. LVMH will das Produkt den französischen Gesundheitsbehörden kostenlos zur Verfügung stellen. Vorrangig sollen Kliniken in Paris beliefert werden.

Modefirma will Schutzmasken produzieren

Der württembergische Textilfabrikant Trigema produziert ausschließlich in Deutschland und ist demnach nicht von Lieferschwierigkeiten aus China betroffen. Die Produktion könne auch jetzt noch ohne Unterbrechung weiterlaufen. Zudem sei die Firma in der Lage, zehntausende im Fachhandel kaum noch erhältliche Schutzmasken herzustellen. Ein Muster dafür habe der Unternehmer Wolfgang Grupp bereits an interessierte Abnehmer im Gesundheitswesen geschickt, sagte er gegenüber RTL.