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Augen auf bei der Schnäppchenjagd!

Teure Fehler bei der Flugbuchung

Bei der Flugbuchung über Reiseportale im Internet wird ein vermeintliches Schnäppchen oft doch noch deutlich teurer. Diese Fehler solltest du daher vermeiden, wenn du wirklich ein gutes Angebot abgreifen möchtest.

Falle Nr. 1: Trick mit Zusatzversicherungen

Vergleichsportale für Flugbuchungen bieten meist zusätzliche Versicherungsleistungen an. Diese sind oft sehr teuer und "hartnäckig" – vor allem bei Portalen wie Fluege.de und Ab-in-den-Urlaub.de. Sie erscheinen in unterschiedlichen Phasen des Buchungsprozesses und tauchen oft auch über Warnfenster noch einmal auf.

Für einige der Leistungen sollen die Nutzer sogar einen Monatsbeitrag bezahlen, auf den nur im Kleingedruckten näher hingewiesen wird. Man schließt also durch die Bestätigung oft ein Abo ab, welches sich automatisch verlängert, wenn man es nicht kündigt. Und obendrein wird es dann nach einer gewissen Laufzeit teilweise sogar doppelt so teuer. Dabei sind die in vielen Kreditkarten inkludierten Versicherungsleistungen oftmals besser, als die überteuerten Policen , die auf Buchungsportalen angeboten werden.

Falle Nr. 2: Gebühr für bestimmte Zahlungsmittel

Auch hier greifen die Portale ordentlich zu. Bei Opodo.de oder Edreams.de werden immer Gebühren bei fällig – außer man verwendet die seltenen Kreditkarten Visa Entropay oder Viabuy Prepaid Mastercard. Andere Portale wie Ab-in-den-urlaub.de oder Fluege.de verzichten auf den Servicezuschlag, wenn mit der portaleigenen Kreditkarte bezahlt wird.

Nur bei Expedia.de oder Kissandfly.de kann ohne Aufpreis mit Mastercard oder Visa bezahlt werden. Einige Anbieter haben lediglich die Sofortüberweisung als gültiges Zahlungsmittel angegeben. Hier ist aber ebenfalls Vorsicht geboten, denn so kann man die in Kreditkarten oftmals enthaltenen Reiseversicherungen nicht nutzen.

Falle Nr. 3: Gebühren bei Stornierung und Umbuchung

Stornierungen und Umbuchungen kosten fast immer Geld. Wer direkt über die Fluggesellschaft bucht, bezahlt dort dafür einen fixen Betrag. Über andere Buchungsportale werden noch einmal extra Servicegebühren des Betreibers fällig. Bei Tripair.de kostet das zum Beispiel 30 Euro, bei Airline-direct.de oder Fluege.de werden sogar zwischen 50 und 100 Euro fällig.

Auch Leistungen wie Stornoschutzgebühren sind mit Vorsicht zu genießen. Bei Travelgenio.de gelten diese zum Beispiel nur bei Stornierungen innerhalb von zwölf Stunden nach der Buchung. Bei Edreams.de kann die Schutzleistung nur bis maximal vier Tage vor Abflug angewendet werden.

Falle Nr. 4: Fehlende Buchungsbestätigung

Bei Reiseportalen heißt eine abgeschlossene Buchung nicht gleich, dass der Flug auch verbindlich bestätigt ist. Zunächst gibt es eine Bestätigung der Anfrage, aber noch keine über die endgültige Buchung. Unter Umständen dauert es sehr viel länger bis das finake "Go"  kommt – oder es bleibt sogar ganz aus. Sind die Flüge bei den Airlines nicht mehr verfügbar, hat der Kunde Pech gehabt. Dann werden meist teurere Alternativen angeboten und das vermeintliche Schnäppchen ist gar keines mehr.

Falle Nr. 5: Unerwartetes Serviceentgelt

Servicepauschalen werden bei vielen Anbietern fällig. Bei Portalen wie Govolo.de wird der Betrag von 24,37 Euro aber von Anfang an mit angezeigt und auf den Flugpreis aufgeschlagen. Das sorgt zumindest für etwas mehr Transparenz. Bei Check24.de bezahlt man einen Aufpreis von 25 Euro, wenn man kein Kundenkonto dort besitzt. Und auch bei Expedia wird ein Serviceentgelt fällig. Das liegt je nach Strecke und Fluggesellschaft zwischen einem und 25 Euro.

Falle Nr. 6: Aufpreis für Gepäck und Sitzplatzreservierung

Wer einen bestimmten Sitzplatz möchte, ein vegetarisches Menü oder Sperrgepäck dabei hat, der muss über Drittanbieter oft mehr bezahlen. Bei Travelgenio.de wird zum Beispiel eine Gebühr von 19 Euro für die Wahl eines Sitzplatzes fällig. Und selbst dann kann man nur zwischen „Gang“ oder „Fenster“ und nicht zwischen bestimmten Reihen wählen.

Tripair.de bietet diese Art von Sitzplatzwahl ebenfalls an – hier werden nur sechs Euro fällig. Knallhart kommt es aber im Kleingedruckten: Dort steht, dass der gewünschte Platz auch trotz der Zuzahlung nicht gewährleistet werden kann.

Falle Nr. 7: Verschiedene Buchungsklassen

Für Flüge gibt es bei vielen Airlines Meilen in den entsprechenden Bonusprogrammen gutgeschrieben. Die Höhe dieser Meilen ist abhängig von der jeweiligen Buchungsklasse. Bei vielen Portalen kann man jedoch nicht erkennen, welche Klasse dem Ticket zugrunde liegt und wieviele Meilen es dann am Ende werden. Außerdem werden bei einigen Portalen First-Class-Tickets angeboten, die sich letztlich nur als Business-Class-Flüge entpuppen.

Lediglich Expedia.de und Ebookers.de veröffentlichen die Buchungsklassen und lassen so einen genaueren Einblick zu.

Falle Nr. 8: Komplizierte Suchmasken

Die Suche nach Direktflügen, bestimmten Fluggesellschaften oder Zwischenstopps ist nicht immer ohne weiteres möglich. Bei Cheaptickets.de funktioniert das zum Beispiel gar nicht. Bei Tripair.de kann man nicht nach bestimmten Reiseklassen suchen und bei Kissandfly.de ist nur die Wahl zwischen Economy- oder Business-Class möglich. Auch die vielen Pop-up-Fenster, die zum Beispiel bei Opodo.de auftauchen, machen alles noch viel komplizierter. Am Ende verliert der Kunde den Überblick über das, was angeboten wird und fällt so oft auf teure und unnötige Zusatzleistungen herein. 

Quelle: Focus