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Zahl der Vergiftungen steigt

Achtung vor Verwechslung: Viele Pilze haben ein giftiges Pendant!

Herbstzeit ist Pilzzeit! Doch Experten warnen, denn zu jedem genießbaren Pilz gibt es auch ein giftiges Pendant. Damit das Sammeln nicht mit einem Besuch im Krankenhaus endet, gilt es ein paar wichtige Regeln zu beachten. Ein Überblick!

Im Zweifel lieber stehen lassen

Beim Sammeln muss man mit größter Vorsicht vorgehen, denn die Verwechslungsgefahr von genießbaren und giftigen Pilzen ist für Nichtkenner besonders hoch. Experten warnen davor, dass jeder essbare Pilz einen hochgiftigen Doppelgänger hat. Greift man versehentlich zum ungenießbaren oder sogar zum giftigen Exemplar, risikiert man durch den Verzehr ernsthafte Erkrankungen.

Grundsätzlich gilt: In das Körbchen kommen nur Gewächse, die man ganz sicher kennt. Im Zweifel besser stehen lassen! Der Toxikologe Florian Eyer vom Klinikum rechts der Isar in München rät davon ab, Pilze anhand einer App zu bestimmen. Am besten kontaktiert man einen Kenner einer Beratungsstelle oder sucht sich einen Kenner, der das Pilzesammeln begleitet.

Verwechslungsgefahr: Daran erkennst Du giftige Pilze

Generell gilt, zu fast jedem Speisepilz gibt es ein giftiges bis hochgiftiges Gegenstück, das dem harmlosen Exemplar zum Verwechseln ähnlich ist.

Die größte Verwechslungsgefahr besteht beim grünen Knollenblätterpilz und dem Champignon, sowie dem grüngefelderten Täubling. Der Knollenbätterpilz ist hochgiftig und kann bei Verzehr sogar tödlich sein. Der Karbol-Champignon wird ebenfalls sehr häufig mit dem essbaren Champignon verwechselt.

Laut Peter Karasch von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie sind fast alle schwer giftigen Pilze Blätterpilze. Man erkennt sie an ihren Lamellen an der Unterseite des Hutes. Doch nicht nur das Gift gefährdet die Gesundheit, auch der Verzehr von alten oder rohen Gewächsen kann unverträglich sein. Roh genießbar sind nur Steinpilze und Zuchtchampignons.

Was tun bei einer Vergiftung?

Typische Symptome einer Vergiftung sind laut Toxikologe Florian Eyer Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Bei den ersten Anzeichen einer Vergiftung sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Ist jemand unsicher, kann er auch den Giftnotruf kontaktieren. Pilzreste sollten aufgehoben werden, um die Vergiftung zu bestimmen. Auf keinen Fall soll Milch getrunken oder Kohletabletten gegen Durchfall eingenommen werden. Ersteres kann die Giftaufnahme beschleunigen. Auch Erbrechen sollte nicht begünstigt werden, denn Erbrochenes könnte in der Lunge stecken bleiben. Kinder darf man im Falle einer Vergiftung auf gar keinen Fall mit Hilfe von Salzwasser zum Erbrechen bringen, dies kann tödlich enden.