El Niño zwischen Australien und Südamerika - Auswirkungen auf uns?
Meteorologen schätzen die Wahrscheinlichkeit für das Wetterphänomen „El Niño“ auf 70 Prozent. Wenn ein „El Niño“ im Pazifik eintritt, hat das auch enorme Auswirkungen auf Europa.
Meteorologen schätzen die Wahrscheinlichkeit für das Wetterphänomen „El Niño“ auf 70 Prozent. Wenn ein „El Niño“ im Pazifik eintritt, hat das auch enorme Auswirkungen auf Europa.
In „normalen“ Jahren treiben die Passatwinde das warme Wasser von der südamerikanischen Westküste an die australische Ostküste. Damit „schieben“ Wind und Wasser die gesättigte Luft Richtung Asien und Australien, wo sich Wolken bilden, die über der gesamten Gegend abregnen. Ein sogenannter „El Niño“ tritt in einem regelmäßigen Zyklus von ungefähr vier Jahren auf und kehrt dieses System um.
Durch schwache, versiegende Passatwinde bilden sich nicht die großen Strömungskanäle im Pazifik – mit gravierenden Folgen: Die Meeressströme drehen sich um und fließen von Australiens Ostküste gen Osten Richtung Südamerika. Eine große Dürre macht in diesen Jahren Australien zu schaffen, während die mitgezogenen Wolken die Anden erreichen.
Durch die hohen Berge und die gesättigte Luft entstehen enorme Gewitter mit Abschüttungen von Wasser, die regelmäßig für große Überschwemmungen westlich der Anden sorgen. Östlich davon ist der heftige Gegensatz zu sehen: Durch das Abregnen an den Steilflanken der Anden fließt nur trockene Luft über das Gebirge hinweg, die östlich der Anden für Dürre sorgt.
Laut dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) liegt die Chance auf ein „El Niño“-Phänomen bei ungefähr 70 Prozent, mit massiven Auswirkungen auf Europa und Deutschland: Durch die Drehung der Ströme ändert sich die globale Lufttemperatur. Erkennbar wird die Situation in Deutschland durch einen sehr warmen Winter, in dem nicht mit großen Kälteeinbrüchen vor Januar zu rechnen ist. Mit weißen Weihnachten ist also auch in diesem Jahr, zumindest in unseren Breitengraden, nicht zu rechnen.