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Tragisches Unglück im US-Bundesstaat Ohio

Eingeklemmt in defektem Autositz: Jugendlicher stirbt

Ein 16-jähriger Junge aus dem US-amerikanischen Cincinnati kam auf tragische Weise ums Leben. Der klappbare Sitz seines Autos hatte sich plötzlich verselbstständigt und den Jugendlichen eingeklemmt. Er setzte einen Notruf ab – doch die Rettungskräfte sollen seinen Anruf für einen Scherz gehalten haben. Kurze Zeit später war der Junge tot.

Mitarbeiterin hält Notruf für schlechten Scherz

Der 16-jährige Kyle Plush aus Cincinnati, Ohio, starb bei dem Versuch, seine Tennis-Ausrüstung vom Rücksitz seines Minivans zu holen. Plötzlich hatte sich die Mechanik des klappbaren Sitzes verselbstständigt und den Jugendlichen eingeklemmt.

Mit Hilfe des Sprachassistenten seines Handys gelang es dem Jungen zunächst, einen Notruf abzusetzen. Wie die Washington Post berichtet, hielt die Mitarbeiterin der Dienststelle den Anruf aber für einen schlechten Scherz. In einem zweiten Notruf soll der 16-Jährige beinahe um Hilfe gefleht haben: „Ich habe vermutlich nicht mehr viel Zeit, also sagt meiner Mama, dass ich sie liebe, falls ich sterbe. Das ist kein Scherz. Ich bin in meinem goldenen Honda Odyssey Van auf dem Parkplatz der Seven Hills (...) Schickt sofort jemanden. Ich bin fast tot.“

Laut Medienberichten sollen die Informationen, die der verzweifelte Teenager in seinem zweiten Gespräch übermittelte, jedoch nie bei den Einsatzkräften vor Ort angekommen sein. Warum, ist bislang unklar. Ein Rettungsdienst soll die Gegend abgesucht haben, den hilflosen Kyle aber nicht gefunden haben.

Junge auf Parkplatz der Schule gefunden

Ein Mitschüler alarmierte fast sechs Stunden später die Eltern des verunglückten Jugendlichen, da er nicht beim Tennistraining erschienen war. Nachdem sein Smartphone geortet wurde, fand man den leblosen Jungen auf dem Parkplatz einer Schule. Reanimationsversuche scheiterten.

Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Autohersteller Honda ließ durch einen Sprecher mitteilen: „Wir fühlen in dieser schweren Zeit mit der Familie des Opfers. Honda hat keine detaillierten Informationen, um herauszufinden, was in dieser Situation vorgefallen ist. Wir können bestätigen, dass es keine die Sitze betreffenden Rückrufe beim 2004er Honda Odyssey gegeben hat.“

Der Bürgermeister der Stadt Cincinnati kündigte in einem Statement ausführliche Ermittlungen an, die klären sollen, warum der 16-Jährige nicht gerettet wurde. „Das sind wir den Eltern schuldig“, sagt er.

Die Mitarbeiterin des Notdienstes, die Kyles Anruf als Scherz abgetan hat, wurde inzwischen vom Dienst suspendiert.

Quelle: Bunte / Washington Post / People