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Verhalten bei Blitz und Donner

Diese Aktivitäten solltest du bei Gewitter lieber bleiben lassen

Wir alle wissen: Blitz und Donner sollte man niemals unterschätzen. Trotzdem passieren immer wieder schreckliche Unfälle. Erst am vergangenen Sonntag erlitten zwei Freundinnen aus Bochum während dem Fotografieren lebensgefährliche Verletzungen, als sie plötzlich selbst getroffen wurden. Das wirft erneut die Frage auf: Was kann ich bei einem Gewitter tun um mich zu schützen und was sollte ich besser bleiben lassen?

Anzahl der Blitze steigt

Die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland von einem Blitz getötet zu werden, liegt bei etwa 1:20 Millionen. Angaben der Firma Nowcast zufolge, die auch mit dem Deutschen Wetterdienst zusammenarbeitet, hat es in diesem Jahr schon 594 000 Mal in Deutschland geblitzt. Die Hauptzeit für Blitze liegt normalerweise im Juni oder Juli, doch auch im Mai kommt es vielerorts zu vermehrtem Wetterleuchten. Allein in den letzten Tagen war dies 46 000 Mal der Fall. Es ist also ein guter Zeitpunkt, sich mit den Gefahren zu beschäftigen.

Diese Gefahren solltest du lieber meiden

…unter Buchen Schutz suchen?

Jeder kennt das Sprichwort: „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen.“ Aber was ist eigentlich an diesem Satz dran? Nichts! Auf keinen Fall sind Buchen sicherer als andere Bäume, erklärt der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE).

Grundsätzlich macht es überhaupt keinen Unterschied, unter welchen Baum man sich stellt. Es besteht immer Gefahr bei Gewittern. Der Deutsche Wetterdienst rät, dass man sich mindestens 30 Meter von freistehenden Bäumen oder Masten entfernen sollte.  

...schnell mit dem Rad nach Hause fahren?

Hier ist Vorsicht geboten: Erstmal ist die Nähe zu einem metallenen Gegenstand wie einem Rad immer ein Risiko. Zudem stellt sich die Frage, wie lange es noch dauert, bis die Blitzgefahr unmittelbar ist. Ein Blitz kann sogar fünf Kilometer weiter weg von seiner Ursprungswolke einschlagen.

...unter einem Regenschirm stehen?

Bei einem Gewitter sollte man besser den Regenschirm schließen. Viele Modelle enthalten Metall, welches man in solchen Momenten auf keinen Fall anfassen sollte. Ist man auf freier Strecke mit dem Schirm der höchste Punkt eines Geländes, steigt das Risiko, dass ein Blitz einschlägt.

Findet man auf die Schnelle keinen sicheren Unterschlupf, sollte man sich eine flache Stelle oder Mulde in der Umgebung suchen und dort mit eng geschlossenen Füßen in der Hocke-Stellung abwarten, rät die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“.

Das kannst du unbesorgt tun

...telefonieren?

Kabellose Telefone und Handys erhöhen nicht die Gefahr vom Blitz getroffen zu werden, erklärt der VDE. Bei Festnetztelefonen sind das Ganze jedoch anders aus. Hier gilt, wie für alle anderen elektrischen Geräte im Haus, auch: Alles vom Strom nehmen oder einen Überspannungsschutz haben.

...duschen?

Duschen ist kein Problem – sofern das Gebäude über einen Blitzschutz verfügt. Außerdem ist es wichtig, dass das Haus Wasserrohre aus Kunststoff hat, welche Blitze und Strom nicht leiten. Trotzdem sollte man im Zweifelsfall immer besser abwarten, bis sich das Gewitter gelegt hat. 

...Auto fahren?

„Im Auto ist man bei Gewitter geschützt“ - eine wahre Aussage: In Autos mit Ganzmetallkarosserie muss man sich keine Sorgen machen, erklärt der VDE. Denn dort ist man im sogenannten Faradayschen Käfig sicher – schlägt ein Blitz ein, leitet das Metall den Strom zur Erde ab. Wichtig ist hier nur, dass man während des Unwetters keine blanken Metallteile berührt.

Das Auto kann trotzdem durch den Einschlag Schaden nehmen, beispielsweise die Reifen durch die Hitze des Stroms.

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Quellen: Bild, Berliner Zeitung