Vor etwa sechs Jahren wurde Amy Christine die Brieftasche geklaut. Jetzt erhielt die Amerikanerin unerwartet Post von jenem Mann, der sie damals bestohlen hat.
Als Amy einen Umschlag ohne Absender aus ihrem Briefkasten holte und öffnete, konnte sie erst nicht zuordnen, wer sie da kontaktiert hatte. Es befanden sich 140 Dollar in dem Kuvert und folgende Zeilen:
„Vor fünfeinhalb Jahren habe ich dir etwas Schreckliches angetan. Ich habe deine Brieftasche gestohlen, um mir von dem Geld Drogen kaufen zu können. Ich kannte dich noch nicht einmal, doch ich stahl deine Börse und - nachdem ich mir das Geld daraus genommen hatte - schmiss ich sie in den Müll. […] Ich kann den Frust und die Verzweiflung, die dir damals widerfahren ist, nachvollziehen. Ich kann meine Tat nicht rückgängig machen, doch ich möchte dir wenigstens eine kleine Entschädigung dafür zahlen. […]Ich möchte nie wieder jemanden verletzten und von nun an ein ehrliches Leben führen. Ich wünsche dir für die Zukunft Glück, Wohlstand und Gesundheit“, heiß es in dem Schreiben.
Und tatsächlich dämmerte es der Frau: „Mir wurde vor zig Jahren in einem Pub die Geldbörse gestohlen. Ich hatte überall zu Hause gesucht, in der Hoffnung, sie nur verlegt zu haben - aber sie war weg“, erinnerte sich Amy. „Ich konnte es einfach nicht glauben, dass der Täter von damals einen solchen Aufwand betrieben hat, mich ausfindig zu machen und mir diesen Brief zu schicken“, schrieb sie auf Facebook, wo sie ihr Erlebnis mit der Öffentlichkeit teilt.
Wie der einstige Dieb weiter in seinem Text erklärte, war er jahrelang schwer drogenabhängig. Er sei schließlich in einer Klinik gelandet und hätte sich einer Therapie unterzogen. Per Zufall habe er Jahre später eine alte Visitenkarte von Amy bei sich zu Hause gefunden, ihre Anschrift recherchiert und sie dann kontaktiert.
Für Amy Christine ist der Brief ein eindeutiges Zeichen, dass sich Menschen, sei ihre Lage auch noch so hoffnungslos und misslich, tatsächlich ändern können. An den unbekannten Mann adressiert schrieb sie in ihrem Posting: „An den Fremden: Ich freue mich, dass es dir besser geht und du dein Leben in den Griff bekommen hast. Ich bin zu Tränen gerührt. Danke!“
Quelle: Huffington Post