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Du hast immer wieder ein Déjà-vu? Das steckt dahinter!

Das Gefühl, etwas schon einmal gesehen oder erlebt zu haben, kennt jeder. Doch was steckt wirklich hinter dem seltsamen Phänomen?

Etwa 30 verschiedene Theorien zum Phänomen

Knapp 90 Prozent aller Menschen hatten mindestens einmal in ihrem Leben ein Déjà-vu (auf Deutsch: schon mal gesehen). Doch was steckt hinter dem Phänomen?

Psychologen fanden heraus, dass die Häufigkeit der Déjà-vus mit der Schulbildung, mit dem Einkommen und der Mobilität steigt. Das heißt so viel wie: Je mehr jemand unterwegs ist, desto mehr Bilder hat er in seinem Kopf. In über 100 Jahren Forschung ist es Wissenschaftlern allerdings nicht gelungen, Licht in das Dunkel „Déjà-vu“ zu bringen. Es existieren etwa 30 verschiedene Theorien zur Ursache dieses Phänomens.

Information im Kurzzeitgedächtnis falsch abgelegt

Ist es die Erinnerung an frühkindliche Erlebnisse, wie es einst Psychologe Sigmund Freud vermutete? Oder sind Déjà-vus Hinweise auf ein früheres Leben? Esoteriker, Psychologen und andere Neurologen versuchen seit Jahrzehnten das Geheimnis um das Phänomen zu lüften.

Mitunter die plausibelste These wird vom amerikanischen Professor Alan Brown vertreten: Bei einem Déjà-vu erinnern wir uns an eine tatsächliche Wahrnehmung, die zum einen möglicherweise in der Kindheit gespeichert und wieder vergessen wurde oder zum anderen nur Bruchteile von Sekunden vorher im Kurzzeitgedächtnis abgelegt wurde. Ein Beispiel: Du rufst in einem Restaurant die Kellnerin zu dir. Hinter der Bedienung geht ein Mann vorbei – der Moment ist allerdings zu kurz, um die Person bewusst wahrzunehmen. Kurze Zeit später sitzt dir der Mann in der U-Bahn gegenüber – und du erlebst ein Déjà-vu. Unbewusst hat dein Gehirn also das Bild der Person verarbeitet und schaltet um auf den Wiedererkennungs-Effekt.

Medikamente oder die Chemie des Gehirns Schuld

Ein weiterer Auslöser für Déjà-vus können übrigens auch bestimmte Medikamente und deren Wechselwirkung sein. Einige Wissenschaftler vermuten zudem, dass manchmal auch ohne äußere Einflüsse die Chemie des Gehirns kurzzeitig verrückt spielt. Ist beispielsweise jemand müde oder läuft der Stoffwechsel im Hirn gerade nicht - schon taucht es dann wieder auf: Das seltsame Gefühl, etwas schon mal erlebt zu haben.  

Quelle: Stern