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"Die einzige Scheiße hier, ist Ihr Rumgeheule!"

Im Kundendialog: DHL-Mitarbeiter eskaliert im Netz

Hand auf's Herz: So ziemlich jeder von uns hat sich vermutlich schon mal über DHL, DPD, Hermes & Co. geärgert, oder? Dass aber auch Mitarbeitern der einschlägigen Versandunternehmen mal der Kragen platzt, beweist diese aktuelle Streitigkeit auf Twitter.

Hier geht's zur Sache!

Ein DHL-Kunde, der auf Twitter unter dem Usernamen @ShortByteYT aktiv ist, hat offenbar negative Erfahrungen mit dem Versandunternehmen gemacht und seinem Ärger deshalb in dem sozialen Netzwerk Luft gemacht.

Seinen Original-Tweet hat  ShortByteYT (dessen Twitter- Profil verrät, dass er 20 Jahre alt und männlich ist) zwar inzwischen wieder gelöscht, anhand der Reaktion des Kundendienstmitarbeiters kann man aber davon ausgehen, dass die Wortwahl des jungen Mannes wohl alles andere als angemessen war. Augenscheinlich hatte er sich so sehr im Ton vergriffen, dass auch der DHL-Angestellt keinen Grund mehr sah sich an die Netiquette zu halten und deshalb folgende Antwort verfasst:

"Die einzige Scheiße hier, ist Ihr Rumgeheule! "Voraussichtlich" (wie es nachweislich von uns angegeben und im Standardversand üblich ist) als "feste Daten" wahrzunehmen, grenzt schon sehr an Realitätsverlust. Und jetzt zurück zu Mami an die Brust! ^SI #wann?"

Auch "Snickers Deutschland" mischt sich ein

Binnen kürzester Zeit schlug die Twitter-Konversation der beiden Parteien hohe Wellen und entwickelte sich zum Selbstläufer. Zahlreiche User feiern den Social-Media-Mitarbeiter der DHL für seine Reaktion, andere prangern seine "Unprofessionalität" an. 

Sogar "Snickers Deutschland" hat sich inzwischen in die Unterhaltung eingebracht und dazu geraten, doch erstmal zu einem Schokoriegel zu greifen - bekanntlich ist man ja nicht man selbst, wenn man hungrig ist und wird schnell zur Diva, wie es in den bekannten Werbespots von Snickers heißt.

DHL-Sprecher meldet sich zu Wort

Der DHL-Mitarbeiter legte später sogar noch einmal nach und rechtfertigte sein Verhalten in einem weiteren Tweet:

"Man beginnt seine respektvolle Anfrage auch nicht mit "Was soll so eine Scheiße?"! - Ich habe lediglich gespiegelt, wie Sie auf mich wirken. Also gefallen Sie sich ja scheinbar selbst nicht und daher wurde es mal Zeit, dass Sie jemand reflektiert. #bittegerne ^SI"

Gegenüber der Bild Zeitung hat sich inzwischen auch DHL-Sprecher Dirk Klasen geäußert und wird wie folgt zitiert:

"Diese Reaktionen und dieser Umgang mit Kunden unseres Unternehmens verstoßen massiv gegen alle unsere Grundsätze zum höflichen, sachlichen und konstruktiven Umgang mit Kundenanfragen und Beschwerden. Hierzu können wir uns bei unserem Kunden nur aufrichtig entschuldigen, denn ein solcher Umgangston ist für uns nicht tolerierbar.

Aktuell prüfen wir umgehende arbeitsrechtliche Konsequenzen und der betroffene Mitarbeiter wird ab sofort nicht mehr in einem Bereich mit direktem Kundenkontakt bei uns tätig sein. Wir stehen hier auch in der Verantwortung gegenüber allen anderen Kolleginnen und Kollegen im Kundenservice, die jeden Tag mit großem Engagement versuchen, auch schwierige Anfragen zufriedenstellend zu beantworten und unseren Kunden weiterzuhelfen.“