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Das steckt hinter dem "Broken Escalator-Phänomen"

Darum haben wir ein seltsames Gefühl auf stehenden Rolltreppen

Beim Betreten einer Rolltreppe, die gerade außer Betrieb ist, überkommt viele Menschen ein komisches Gefühl. Einige stolpern, andere fühlen sich einfach nur unsicher. Doch was hat es damit auf sich?

Schlüssel zur Antwort liegt im Gehirn

Es ist ein seltsames Phänomen, das uns auf einer stehenden Rolltreppe erwischt: Plötzlich fühlen wir uns unsicher, manche kommen sogar aus dem Tritt. Doch wir sind nicht etwa verrückt geworden – das komische Gefühl hat sogar einen Namen: Das „Broken Escalator-Phänomen“.

Der Schlüssel zur Antwort liegt im Gehirn: Unser Langzeitgedächtnis funktioniert auf vielen verschiedenen Ebenen. Im Wissensgedächtnis speichern wir Fakten und Ereignisse, die auf Erfahrungswerten basieren – zum Beispiel auch die Information, dass eine Rolltreppe fährt. Auf der anderen Ebene, dem Verhaltensgedächtnis, werden Informationen über Abläufe – beispielsweise laufen, schwimmen oder tanzen – gespeichert.

Widersprüchliche Informationen für menschliches Gehirn

Sehen wir nun eine Rolltreppe vor uns, weiß unser Gehirn automatisch: Die Stufen bewegen sich und fahren nach oben. Das Verhaltensgedächtnis schickt dementsprechende Informationen an die Muskeln, mit dem Befehl, sich anzuspannen und das Körpergewicht zu verlagern. Denn nur so bleibt unser Körper auf der fahrenden Rolltreppe stabil und wir fallen nicht um.

Betreten wir aber eine Rolltreppe die steht, gibt es widersprüchliche Informationen in unserem Gehirn, die prompt ein unsicheres Gefühl auslösen. Hinzu kommt, dass die Hirnzellen die Abläufe ändern müssen, denn die Treppenstufen müssen gelaufen werden. Dieser scheinbar komplexe Vorgang ist zu viel für unsere grauen Zellen – und schon kommen wir ins Schwanken.

Quelle: Express