Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Experten warnen

Der Borkenkäfer wird Fichtenwälder vernichten!

In ganz Deutschland bedroht der Befall von Borkenkäfern die Waldbestände. Durch die Trockenheit des vergangenen Jahres und Sturmschäden am Holz sind die Bäume sehr verletzungsanfällig. Auf das Holz haben es außerdem viele Populationen des Borkenkäfers abgesehen…

Waldsterben muss verhindert werden

Die Voraussetzungen für eine Vermehrung des Borkenkäfers waren im letzten Jahr sehr günstig, wie Focus Online berichtet. Durch den Wechsel der Extremwetter-Phänomene vermehrte sich die Borkenkäfer insgesamt viermal. Normal sind, laut Experten, zwei Populationsschübe. Die schon geschwächten Bäume können sich gegen diesen Ansturm nicht wehren. Der Wassermangel sorgt für wenig Harzbildung in der geschädigten Baumrinde. Somit eignen sich die Bäume perfekt als Brutlagerplatz der Parasiten.

Radikale Bekämpfung durch Abholzung

Auch wenn es eine drastische Maßnahme ist, muss sie von den Waldbesitzern und Förstern angegangen werden: Das Abholzen von jeglichen betroffenen Bäumen ist die einzige Möglichkeit, die Verbreitung des Käfers einzudämmen. Dafür werden sogenannte „Waldgänger“ eingesetzt, die an Stämmen nach Bohrstaub und Mehlspuren suchen.

Wärmere Winter machen Probleme

Im Herbst und Winter sterben über 90 Prozent der Käfer durch die Kälte. Doch durch den vergangenen, eher milderen, Winter überlebten bis zu 90 Prozent der Krabbeltiere. Das zeigt unter anderem eine Untersuchung im Raum Bonn.

Im Zusammenhang mit der Wetterlage des letzten Jahres steht auch die Ausbreitung eines Pilzes unter der Baumrinde. Der lebt normalerweise unter der Baumrinde im Feuchten und bekämpft den Borkenkäfer auf natürliche Art. Inzwischen werden diese Bereiche der Bäume aber nicht mehr richtig feucht, ein Problem, welches besonders die Fichten betrifft. Dadurch findet der Pilz als natürliche Schädlingsbekämpfung keinen Nährboden mehr.

Wälder können verschwinden

Fichten beziehen ihr Hauptwasser aus ungefähr fünf Metern Tiefe. Doch das Oberflächenwasser erreicht inzwischen oft nur noch eine Tiefe von 1,20 Metern. Da Borkenkäfer vermehrt auf Fichten aus sind, drohen gesamte Wälder zu verschwinden.