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Bon-Wahnsinn nach einer Woche Bon-Pflicht

Kassenbon-Pflicht: Bäckerin postet witziges Foto und setzt klares Statement

Zu Beginn des neuen Jahres ist das Kassenbon-Gesetz eingeführt worden. Und genau das sorgt schon jetzt für mächtig Ärger. Bei jedem Einkauf muss der Händler nun einen Beleg drucken, auch wenn der Kunde eigentlich gar keinen möchte. Was das im Detail bedeutet, zeigt die Bäckerin Carolin Puppe mit einem ernüchternden Foto.

Wahre Bonflut 

Auf Facebook teilte die angehende Bäckermeisterin Carolin Puppe aus Düsseldorf ein Foto von sich in einer Badewanne voller Kassenbons. Die  junge Frau berichtet von Tausenden Kassenzetteln, die von den Kunden zurückgelassen werden und die „einfach unnötig produzierter Müll“ seien.

Gegenüber dem Kölner Express erklärte sie, die Idee durch die Bon-Pflicht Steuerhinterziehungen zu vermeiden, sei grundsätzlich nicht verwerflich. Die Umsetzung weise ihrer Meinung nach aber viele Kritikpunkte auf. Hier betonte sie zum Beispiel die finanzielle Belastung: Die Kassen müssten so umgestellt werden, dass nach jedem Verkauf automatisch ein Beleg gedruckt wird. Dies führe zu einer enormen Menge Bon-Rollen.

Papierverschwendung und Umweltbelastung

Vor der Bon-Pflicht wurde ein Kassenzettel nur gedruckt, wenn der Kunde die Quittung auch verlangte. So brauchte die Bäckerei Puppe nur etwa alle vier Monate eine Palette Rollen. Mittlerweile benötigten sie "vier Paletten pro Monat" -  und das, obwohl fast alle Kunden gar keinen Kassenzettel haben wollten!

Welche Menge an Bons seit Anfang des Jahres angefallen ist, zeigt die "Rheinische Brotkönigin" auf einem Bild auf Facebook. 

Die Bäckerei Puppe setze sich eigentlich für Müllvermeidung und nachhaltige Verpackungen ein, doch in diesem Jahr werde man "300 Kilometer Bons" erzeugen, zitiert der Express die Bäckerin. Neben der großen Papierverschwendung leide zusätzlich die Umwelt unter dem Gesetz, denn die Bons enthielten Stoffe, die schädlich seien.

Gibt es andere Möglichkeiten als gedruckte Bons?

Es gibt Kassen, die den Beleg digital erzeugen und dem Kunden dann als QR-Code zur Verfüfung stellen, oder per E-Mail zusenden. Die Anschaffung dieser Kassen ist jedoch laut Carolin Puppe sehr kostspielig und für viele Betriebe daher gar nicht erst möglich.